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November 2014 November 2014: DDR-Sandmännchen - 55 Jahre Schlafsand streuen

20.11.2014, 13:19
Den grauen Bart hat der Sandmann schon immer: Das DDR-Sandmännchen wird im November 55 Jahre alt.
Den grauen Bart hat der Sandmann schon immer: Das DDR-Sandmännchen wird im November 55 Jahre alt. dpa Lizenz

Berlin/Halle (Saale) - Generationen von Kindern konnten erst einschlafen, nachdem er seinen Sand verstreut hatte: Der (Ost)-Sandmann hat seit 1959 seinen allabendlichen Auftritt und wird nun 55 Jahre alt. Zum Geburtstag am 22. November können Kinder dem freundlichen Bartträger ihre Glückwünsche schicken - «als Bild, Audio-Datei, Video oder als Gebasteltes oder als Foto oder oder oder...», wie es auf der Internetseite des Sandmanns heißt.

Der Deutsche Fernsehfunk der DDR strahlte «Unser Sandmännchen» erstmals am 22. November 1959 aus. Seitdem ist es (fast) nonstop auf Sendung. Nur an zwei Abenden vor der Wende warteten die Kinder vergeblich auf den Abendgruß: Nach dem Tod des ersten DDR- Ministerpräsidenten Otto Grotewohl (21.9.1964) und dem des Vize- Staatsratsvorsitzenden Johannes Dieckmann (22.2.1969).

Zum 55. Geburtstag des Sandmännchens verlost die MZ tolle Preise an ihre Leser. Zu gewinnen gibt es zwei Sandmännchen-Kalender für das Jahr 2015, eine CD mit den besten Geschichten von Pittiplatsch oder eine von zwei Sandmännchen-Figuren. Schreiben sie einfach eine Mail mit dem Betreff SANDMÄNNCHEN an die Redaktion: [email protected]. Einsendeschluss ist Freitag, der 28. November.

In diesem Jahr mussten zudem die RBB-Zuschauer am 5. September wegen der Ausstrahlung der Doku «24 Stunden Berlin» auf den Traumsand verzichten. Sie konnten den Abendgruß aber im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Ki.Ka oder Internet verfolgen. An allen anderen Tagen in den vergangenen 50 Jahren kam der 24 Zentimeter kleine Sandmann mit einem seiner teils kuriosen Fahrzeuge - von der Taucherglocke über den Schlitten bis hin zum umweltfreundlichen Solarmobil.

Auch aus dem All grüßte er schon: Der erste Deutsche im Weltraum, der Kosmonaut Sigmund Jähn, nahm die Figur auf seinem Flug 1978 mit.

Übrigens ist die TV-Figur über all die Jahrzehnte unverändert geblieben: markantes Gesicht, unbewegliche Knopfaugen und ohne Mund. Experimente wagten die Macher auch bei der Musik nicht - und so erklingt allabendlich der Ohrwurm: «Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit!»

Rund 30 Jahre lang gab es zwei Sandmännchen - neben dem in der DDR auch noch einen Kollegen westlich der deutsch-deutschen Grenze. Mit der Wiedervereinigung wurde dieser aber von seinem acht Tage älteren «Ost»-Kollegen verdrängt. (dpa)