Neues Album Neues Album: A-ha hauchen alten Hits neues Leben ein

Hamburg/dpa. - Das erste Live-Album von a-ha hat lange auf sich warten lassen. Erst nach fast 20 Jahren bringen die drei Norweger mit «How can I Sleep With your Voice in My Head» diese Woche einen Konzertmitschnitt in die Läden. Die 14 Songs, aufgenommen im vergangenen Herbst in Paris, London, Zürich, Leipzig und Amsterdam, sind eine Art Sammlung der größten Hits - und der Beweis, dass a-ha endgültig aus dem Schatten der 80er Jahre getreten ist.
Es gibt Bands, die ihre alten Hits konserviert zu haben scheinen Sie klingen heute exakt wie damals, vor 10, 15, 20 Jahren. Und dem Publikum ist es einerseits meist auch ganz Recht so, andererseits bekommen die Auftritte dadurch oft auch das Flair einer Oldie-Party. A-ha haben sich verändert. Hin zum Rock-Sound mit mehr Gitarre und weniger Synthesiser, mit echtem Schlagzeug statt der in den 80er Jahren allgegenwärtigen Drum-Maschinen. So endet heute «Take On Me», der Durchbruch-Hit von 1985, wie ein echter Rock-Song mit einem furiosen Schlagzeug- und Gitarren-Finale. Und er oder andere a-ha- Klassiker wie «Hunting High And Low» klingen, als könnten sie von heute sein - von den Zwängen ihrer Zeit befreit und dadurch immer noch lebendig.
Nach zwei erfolgreichen neuen Alben sei es immer häufiger im Gespräch gewesen, wieder eine «Best Of»-Kollektion zu machen, sagt Sänger Morten Harket. «Und das ist unsere Antwort darauf.» Eine trockene Ansammlung von Studio-Versionen sei für die Band nicht in Frage gekommen. Harket sitzt in einer dicken Strickjacke in einem Hamburger Hotelzimmer, das Gesicht nach all den Jahren immer noch erstaunlich jugendlich, trotz dünn gerahmter Brille. Er lässt eine Gitarre nicht aus der Hand und streift manchmal über die Saiten. Nein, richtig gut spielen könne er immer noch nicht, nur so viel, um Songs schreiben zu können.
Ob es auch seine Auswahl für ein «Best Of a-ha» gewesen wäre? «Bestimmt nicht.» Aber für die meisten eben, und das zähle. Echte Fans können sich das Live-Album mit einer Extra-CD mit sechs Songs kaufen, auf der auch Gitarrist Paul Waktaar-Savoy und Keyboarder Magne Furuholmen je ein Lied singen.
Auch ein neues Studio-Album von a-ha werde es bestimmt geben, sagt Harket - aber nicht so bald. «Für den Rest dieses Jahres legen wir eine Pause ein - das haben wir nach zwei Alben und zwei Tourneen in Folge nötig.» Erst zum Jahresende wollen sich die Musiker treffen und über neue Pläne sprechen. Er selbst wolle sich jetzt um ein Solo- Album kümmern, sein zweites. Das erste hatte er während der siebenjährigen Auszeit von a-ha in den 90ern aufgenommen. «Es haben sich schon viele Songs angesammelt, es wird Zeit», sagt er und streift wieder über die Gitarrensaiten.