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Hommage des DDR-Rock Musiker Manuel Schmid: Stern-Combo-Meißen-Sänger wagt musikalische Zeitreise

30.07.2017, 11:00
Uriges Ambiente: Manuel Schmid (m.) mit seinen Musikern
Uriges Ambiente: Manuel Schmid (m.) mit seinen Musikern a&o recordsManuel

Nach Süden, nach Süden wollte ich fliegen“, so sang die Dresdner Artrock-Band Lift im Jahr 1978. Zwar wollte man, wie es im Liedtext heißt, es nur den Zugvögeln gleich tun, dennoch schwang in diesem Stück eine elementare Sehnsucht nach Ferne mit, die nur kennen kann, wer in der DDR aufgewachsen ist, für deren weitgehend reiseunmündige Bürger der Süden spätestens an der bulgarischen Goldküste endete.

Manuel Schmid, 1984 in Altenburg geboren und seit 2012 Frontmann der altgedienten Stern Combo Meißen, singt Lifts „Nach Süden“ jetzt auf dem Album „Deine Liebe und mein Lied“ (A&O Records).

Das Werk ist eine Art „Best of“ der DDR-Rockmusik und des DDR-Schlagers, gleichzeitig eine Hommage an das Label Amiga, das vor 70 Jahren gegründet wurde.

Stern Combo Meißen: Manuel Schmid interpretiert Klassiker neu

Eingespielt haben es Schmid und seine Musiker (unter anderem Lift-Keyboarder Wolfgang Scheffler als Gast) an einem Abend im November letzten Jahres in der Commode am Steg in Gera, und zwar, wie man  überrascht feststellen darf, in einer wirklich vorzüglichen Aufnahmequalität.

Am Ende der Scheibe steht ein weiterer Klassiker von Lift: „Sommernacht“ singt Schmid - das ist als Live-Aufnahme eine Herausforderung - allein und ohne Instrumentalbegleitung.

Zwischendurch interpretiert Schmid auch Lifts „Am Abend mancher Tage“, das entstand, nachdem bei einem Verkehrsunfall nach einem Konzert in Polen im November 1978 der aus Zeitz stammende Lift-Sänger Henry Pacholski und Bandleader Gerhard Zachar ums Leben gekommen waren.

Musiker Manuel Schmid: Erinnerung an Manfred Krug mit dabei

Mit Veronika Fischer stellt Schmid fest „Zu groß der Hut“. An Manfred Krug (1937-2016) - der nicht nur das „Lied mit einem Ton“ im Repertoire hatte, sondern immer nur einen Ton sang - wird mit „Sonntag“ erinnert. Und mit Karussell fühlt sich Schmid „Wie ein Fischlein unterm Eis“.

Spätestens beim wiederholten Hören wünschte man sich, dass man bei der Bearbeitung des Mitschnitts auf die Einleitungen und Kommentare, mit denen Manuel Schmid die Stücke flankiert, besser verzichtet hätte.
Mehr zum Musiker unter: www.manuel-schmid.com (mz)