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Fantasy Mystische Weltraumgedichte von M83

„Fantasy“ ist das neunte Studioalbum der französischen Elektroband M83. Laut Band-Mastermind Anthony Gonzalez soll es das „bisher persönlichste“ sein.

Von dpa 14.03.2023, 12:51
Auf Twitter schreibt Anthony Gonzalez über sein neues Album: „Ich möchte weiterhin Fantasien über Welten haben, die ich nicht kenne, und über Kreaturen, die ich nicht verstehe.“
Auf Twitter schreibt Anthony Gonzalez über sein neues Album: „Ich möchte weiterhin Fantasien über Welten haben, die ich nicht kenne, und über Kreaturen, die ich nicht verstehe.“ Ella Herme/Virgin Music/dpa

Paris - Gitarrenakkorde, dichte Synthesizer-Arrangements und Orchestrierungen - butterweich, vibrierend und aufwühlend: So klingt das neue Album von M83. Dreizehn Songs, mit denen Bandgründer Anthony Gonzalez in sein unverkennbares Synth-Pop-Universum einlädt. „Fantasy“ soll nach eigener Aussage sein bislang intimstes Album sein.

Er wollte lyrisch und stimmlich präsenter sein, damit die Platte persönlicher werde als seine bisherigen Projekte, kündigte Gonzalez im Vorfeld der Veröffentlichung an. Mit der Single-Auskoppelung von „Oceans Niagara“ hat M83 vor wenigen Wochen bereits auf die Essenz seines jüngsten Werks eingestimmt: elektronische Klangwelten, die Gonzalez seit über 20 Jahren beherrscht, prallen hier auf Gitarrensoli und üppige Vocals.

Zusammenarbeit mit dem Bruder

Begleitet wird die Single von einem psychedelischen Clip, der von seinem Bruder Yann Gonzalez inszeniert wurde. Der Filmemacher (u.a. „Knife + Heart“ mit Vanessa Paradis) schreibt auch regelmäßig die Texte zu dessen Musik. So auch zu „Fantasy“ und „Before The Dawn Heals Us“ aus dem Jahr 2005. An dieses Soundbild soll sich laut Aussage von Mastermind Gonzalez das neue Werk auch wieder annähern.

„Before The Dawn Heals Us“ war das erste Album, das er 2005 nach der Trennung von Nicolas Fromageau - mit dem er 2000 als Zwanzigjähriger die Electronic/Dream-Pop-Band gründete - im Alleingang produziert hat. Darauf hatte er hypnotische, packende und sphärische Sounds eingespielt - Weltraumgedichte, die sich auch auf dem aktuellen Album wiederfinden. M83 ist nicht ohne Grund nach der Galaxie Messier 83 benannt.

Synth-Pop-Hymnen

Auf „Fantasy“ gibt es von allem reichlich: weibliche und vielschichtige Vocals wie in „Oceans Niagara“ und „Us And The Rest“. Oder auch akustische Gitarrenklänge, Bassdrums und Streicher-Orchestrierungen, die sich in großflächigen, pulsierenden Synth-Pop-Hymnen auflösen - so zum Beispiel bei „Fantasy“, „Earth to Sea“ oder „Kool Nuit“.

M83 schaffte 2011 mit „Hurry Up, We're Dreaming“ seinen größten Erfolg, das Doppelalbum mit der Hitsingle „Midnight City“ erreichte Platinstatus und eine Grammy-Nominierung. Und auch 2013 erregte Gonzalez einiges Aufsehen, als er zusammen mit Joseph Trapanese die Filmmusik zu dem Science-Fiction-Film „Oblivion“ produzierte.

Man muss kein großes Faible für Synthesizer-Sounds haben, um in die von Gonzalez geschaffenen träumerischen und sphärischen Klangwelten abzutauchen, um sich darin ein wenig zu verlieren.