1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Musik: Musik: Placebo kehren mit neuem Album zurück

Musik Musik: Placebo kehren mit neuem Album zurück

Von Florian Oertel 09.03.2006, 09:37
Brian Molko, Sänger der britischen Band Placebo, während eines Auftritts in Berlin. (Foto: dpa)
Brian Molko, Sänger der britischen Band Placebo, während eines Auftritts in Berlin. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Hamburg/dpa. - Trotzdem habenPlacebo eine stattliche Anzahl an Platten verkauft und spielen in gutgefüllten Hallen. Ihr auch aus dem Kinofilm «Eiskalte Engel»bekannter Hit «Every you and every me» sorgt noch immer für volleTanzflächen. Und auch «Meds», Placebos jetzt erschienenes fünftesAlbum, wird sicherlich erfolgreich sein.

Vor exakt zehn Jahren waren Placebo nicht annähernd so populär wieheute. Dafür war das britische Trio aber für manche die aufregendsteBand der Welt. Für sie gab es kein Vorbeikommen an Placebosgleichnamigem Debüt voller hektischer Rocksongs. In ihren bestenMomenten erinnerten diese an Helden wie The Cure oder die IndierockerSonic Youth.

Aus dem eigenartig hohen Gesang ließ sich nicht so rechtschließen, ob da ein Mann oder eine Frau am Mikrofon stand. Auch dieFotos der Band, in deren Mitte ein Persönchen mit kinnlangemschwarzen Haar geheimnisvoll aus schwarz umrandeten Augen blickte,halfen nicht weiter. Brian Molko hieß und heißt die dürre «Diva»,über die Robbie Williams jüngst gesagt haben soll, er würde sie gerneeinmal küssen. Noch immer trägt Molko eine Extraportion Make-up, dazuaber eine vergleichsweise gewöhnliche Herrenfrisur.

Ähnlich sieht es nun mit der Musik auf «Meds» aus: Sie istweiterhin ein bisschen zu extravagant für das Formatradio, aber denTitel «aufregendste Band der Welt» verdienen Placebo damit nichtmehr. Vor allem der Titelsong, die erste Single «Song to say goodbye»und das Stück «Because I want you too» können es in PunktoHitqualität durchaus mit «Every you and every me» aufnehmen.Dazwischen gibt es aber auch einige Songs, die eher finster-verhaltendaher kommen.

Mindestens ebenso wichtig für Placebos Popularität wie die Musikwaren seit jeher die Texte des Trios. Vom «Nancy Boy» sang BrianMolko auf dem Debüt-Album - einem «happy junkie» mit immer wiederneuen Partnern. Die Fans nahmen ihm das gerne ab und freuen sichseither über immer wieder neue, ähnlich abgründige Geschichten.«Meds» wird sie in dieser Hinsicht nicht komplett enttäuschen: «Thesex, the drugs, the complications» heißt eine der Schlüsselzeilen desAlbums. Das hört sich mal wieder ein bisschen verrucht, nichtwirklich radikal, aber mit Sicherheit einmal mehr Erfolg verheißendan.