Musik Musik: Opernsängerin Leyla Gencer ist in Mailand gestorben
Rom/dpa. - Die türkische Sopranistin Leyla Gencer ist tot. Siesei am Samstag in ihrem Haus in Mailand im Alter von 79 Jahrengestorben, berichtete die italienische Zeitung «La Repubblica» amSonntag. Die Sängerin galt bei vielen Opernfans als eine der größtenStimmen des 20. Jahrhunderts. Am 10. Oktober 1928 in Istanbulgeboren, absolvierte Gencer ihr Ausbildung am Konservatorium vonAnkara durch Elvira de Hidalgo, die auch die Lehrerin von MariaCallas gewesen war. Ihr Debüt feierte die Künstlerin 1950 an der Opervon Ankara als Santuzza in Pietro Mascagnis «Cavalleria Rusticana».
Von 1954 bis 1985 war sie in mehr als 70 Rollen vor allem aufitalienischen Bühnen zu sehen, so etwa in Giacomo Puccinis «MadameButterfly» und in «Verdis Lady Macbeth». Gencer trat aber auch an denStaatsopern von Wien und München, am Bolschoj Theater Moskau, an denOpern von Leningrad, Stockholm, Oslo, Warschau und am Teatro Colón inBuenos Aires auf. Bis 1992 gab sie auch nach dem Abschied von denOpernbühnen weiter Konzerte.
Besondere Anerkennung erwarb sich die Künstlerin für ihreWiederbelebung von in Vergessenheit geratenen Belcanto-Opern aus derersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1989 wurde sie zur TürkischenStaatskünstlerin ernannt, in Italien erhielt sie den «Premio Caruso».