Musik Musik: Köthen grüßt den Rest der Barockwelt
Köthen/MZ. - Dass sich die Ständige Konferenz für ihren"Tag der mitteldeutschen Barockmusik" nichtetwa pompöse Hallen aussucht, sondern zu denUrsprüngen der Meister zurückkehrt, dientdaher der Verbindung von ästhetischem undtouristischem Auftrag. In diesem Jahr fieldie Wahl auf Köthen, wo Johann Sebastian Bacheinen bedeutenden Teil seiner Werke geschriebenhat.
Das Konzert im historischen Spiegelsaal desSchloss Köthen bot eine populäre Auswahl barockerMeisterwerke in hoher musikalischer Qualität.Unter Leitung von Shalev Ad-El musiziertedas Händelfestspielorchester des OpernhausesHalle mit erfrischender Leichtigkeit und hinreißenderIntensität, die Verbindung der Köthener KomponistenJohann Sebastian Bach und Karl Friedrich Abelmit ihren Zeitgenossen Händel, Telemann undFasch verband Lokalgeschichte mit europäischerWeitsicht. Solistische Virtuosität konntenMathias Kiesling und Elke Lange auf der Traversflöteebenso wie Michael Pöschke auf der Barockviolinebeweisen.
Auch wenn in den Grußworten des sachsen-anhaltischenKultusministers Jan-Hendrik Olbertz und desKonferenz-Präsidenten Klaus Hortschansky nichtviel Neues zu hören war, zeugte der gut gefüllteKonzertsaal von der Popularität des Barock.Und mit diesem Pfund lässt sich offenbar selbstdann wuchern, wenn dem Zuhörer das Hintergrundwissenzur Musikgeschichte nicht zur Verfügung steht.