Musik Musik: Komponist Gerhard Rosenfeld ist tot

Potsdam/dpa. - Der Potsdamer Komponist Gerhard Rosenfeld, Schöpfer der Oper «Kniefall in Warschau» über den früheren Bundeskanzler Willy Brandt, ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch wenige Tage nach seinem 72. Geburtstag in seinem Haus in Rehbrücke (Brandenburg), wie dpa aus Kollegenkreisen erfuhr. Damit werden Presseberichte bestätigt. Für Ende April stand die Uraufführung von Rosenfelds 3. Violinkonzert im Neuen Palais in Sanssouci bevor.
Die Oper «Kniefall in Warschau», deren Titel an die historische Geste Willy Brandts bei seinem Versöhnungsbesuch 1970 in Polen vor dem Mahnmal der Opfer des Aufstandes im Jüdischen Ghetto erinnert, war 1997 in Dortmund uraufgeführt worden. Rosenfeld, ein Schüler von Hanns Eisler, hat insgesamt sechs Opern komponiert. Zu seinen größten Erfolgen zählen «Der Mantel» nach Gogol und «Das Spiel von Liebe und Zufall» nach Marivaux. Seine Oper «Friedrich und Montezuma» wurde bisher noch nicht aufgeführt.
Der im ostpreußischen Königsberg geborene Komponist studierte in Berlin. Danach lehrte er unter anderem an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg und an der Musikhochschule «Hanns Eisler». Von Anfang der 60er Jahre an arbeitete er auch als freischaffender Komponist. Seine Arbeiten decken das gesamte musikalische Spektrum ab, sie reichen von der Kammermusik bis zu Oratorien. Den künstlerischen Durchbruch schaffte Rosenfeld 1963 mit dem 1. Violinkonzert für die Dresdner Philharmonie unter Gustav Schmahl. Für die Defa-Studios in Babelsberg schuf er zahlreiche Filmmusiken, darunter für die Streifen «Die Streiche des Scapin» und «Das Mädchen auf dem Brett».