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Musik Musik: Geiger Isaac Stern ist gestorben

23.09.2001, 12:52
Isaac Stern (Dezember 1986)
Isaac Stern (Dezember 1986) Photoreporters

New York/dpa. - Stern wuchs zunächst in San Francisco auf. Im Alter von 8 Jahrenbegann er Geige zu spielen. Sein Konzertdebüt gab er 1936 zusammenmit den San Francisco Symphonikern. 22-jährig hatte Stern seinenersten Auftritt in der Carnegie Hall in New York, deren Präsident erspäter rund 40 Jahre lang war.

In den 60er Jahren setzte er sich mit Erfolg für den Erhalt dervom Abriss bedrohten Carnegie Hall und später für ihre Restaurierung1986 ein. Als Präsident der Carnegie Hall trug Stern entscheidendzur Entwicklung zahlreicher junger Musiker bei. Der jüdischeWeltbürger und Violinvirtuose erhielt viele Auszeichnungen und tratin aller Welt auf. Zu einem ersten Besuch in Deutschland entschlosser sich allerdings erst vor zwei Jahren.

Neben dem klassischen Repertoire spielte Stern auchzeitgenössische Musik, darunter Werke von Hindemith und Bartok,Bernstein, Penderecki, Rochberg und Schumann. Als Künstler mitglobaler politischer Aufmerksamkeit trat Stern als ersteramerikanischer Geiger nach 1945 in der Sowjetunion sowie in Chinaauf.

Der Film «From Mao to Mozart: Isaac Stern in China» dokumentiertseine Tour durch China. Der Streifen gewann den Akademie Award in1981. Die Aufführung von Mendelssohns Violinkonzert zusammen mit demisraelischen Philharmonikern unter Dirigent Leonard Bernstein nachdem Sechs-Tage-Krieg 1967 wurde in dem Film «A Journey to Jerusalem»festgehalten.

Der vielseitige Musiker trat nicht nur auf der Konzertbühne undim Film auf, sondern war auch im amerikanischen Fernsehen präsent.So war er in «Good Morning America» und im Kinderprogramm «SesameStreet» zu sehen.