Musik Musik: Anneliese Rothenberger ist tot

Konstanz/dpa. - Anneliese Rothenberger, eine der beliebtesten deutschen Opernsängerinnen der Nachkriegszeit, ist tot. DieSopranistin sei am Montagabend 83-jährig im KantonsspitalMünsterlingen (Schweiz) nach kurzer Krankheit gestorben, teilte dieMainau-Grafenfamilie Bernadotte am Dienstag in Konstanz mit. DieAdelsfamilie war eng mit der Künstlerin befreundet. Berühmt wurdeRothenberger vor allem als Mozart- und Richard-Strauss-Interpretin.Ihre Fernsehsendungen wie «Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre»erreichten ein Millionenpublikum. Populär wurde sie überdies durchMusikfilme. Die letzten Jahre lebte sie zurückgezogen in ihrem Hausin Salenstein am Schweizer Bodenseeufer.
Zum ersten Mal stand die in Mannheim geborene Rothenberger 1943 amStadttheater Koblenz auf der Bühne. 1948 bekam sie ein Engagement ander Hamburger Staatsoper, wo sie bis zu ihrem Wechsel 1956 nachDüsseldorf Ensemblemitglied war. 1957 ging sie nach Wien. Nach einemersten Gastspiel 1952 bei den Edinburgh-Festspielen folgten Auftrittean zahlreichen großen Häusern sowie Gastspielreisen durch vieleLänder. 1960 debütierte die Sopranistin in New York als «Zdenka» inder Strauss-Oper «Arabella», 1961 gab sie ein Gastspiel an derMailänder Scala. Ihre Fernsehkarriere startete in den 70er Jahren.1983 verabschiedete sie sich für immer von der Opernbühne.
Seit 1999 widmete sich die Kammersängerin der Nachwuchsförderungund organisierte einen Wettbewerb für junge Opernsänger auf derBlumeninsel Mainau. Dabei beklagte sie, dass es zu wenig jungeGesangstalente aus Deutschland gebe. Die Preise gingen meist anangehende Sänger aus Osteuropa oder Asien.