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Museen Museen: Weimar präsentiert die Geschichte der Großherzogin Pawlowna

19.06.2004, 17:56
Die Stiftung Weimarer Klassik präsentiert vondiesem Samstag an eine einzigartige Sonderschau über die russischeZarentochter und Weimarer Großherzogin Maria Pawlowna (1786-1859).Rund 500 Exponate aus dem In- und Ausland verdeutlichen imStadtschloss die Schlüsselrolle dieser standesbewussten Frau, diedem Weimar der Nach-Goethe-Zeit mit dem Komponisten Franz Liszt imMittelpunkt zu neuer Blüte verhalf. (Foto: dpa)
Die Stiftung Weimarer Klassik präsentiert vondiesem Samstag an eine einzigartige Sonderschau über die russischeZarentochter und Weimarer Großherzogin Maria Pawlowna (1786-1859).Rund 500 Exponate aus dem In- und Ausland verdeutlichen imStadtschloss die Schlüsselrolle dieser standesbewussten Frau, diedem Weimar der Nach-Goethe-Zeit mit dem Komponisten Franz Liszt imMittelpunkt zu neuer Blüte verhalf. (Foto: dpa) dpa

Weimar/dpa. - Die Stiftung Weimarer Klassik präsentiert vondiesem Samstag an eine einzigartige Sonderschau über die russischeZarentochter und Weimarer Großherzogin Maria Pawlowna (1786-1859).Rund 500 Exponate aus dem In- und Ausland verdeutlichen imStadtschloss die Schlüsselrolle dieser standesbewussten Frau, diedem Weimar der Nach-Goethe-Zeit mit dem Komponisten Franz Liszt imMittelpunkt zu neuer Blüte verhalf. Das Projekt ist das wichtigsteder Stiftung in diesem Jahr und Teil der deutsch-russischenKulturbegegnungen und wurde vom Bund mit 500 000 Euro gefördert.

Kulturstaatsminister Christina Weiss sagte zur Eröffnung imFestsaal des Stadtschlosses: «Die Lebensgeschichte der Maria Pawlownawird uns neuerlich vor Augen führen, dass es erst das letzte, dasmörderische Jahrhundert war, das die schönen und ernsthaftenBeziehungen zwischen Deutschland und Russland schmerzlich zerstörte.»Maria Pawlowna habe als Mäzenin von höchsten Graden den geistigen wiemateriellen Austausch zwischen ihrer heimischen und der deutschenKultur angeregt. Sie verkörperte eine Art «Petersburger Dialog», wieihn Bundeskanzler Gerhard Schröder und der russische PräsidentWladimir Putin im Jahr 2001 neuerlich begründeten.

Rund 20 Jahre regierte die Schwester von Zar Alexander I., Enkelinvon Katharina der Großen und Mutter der ersten deutschen KaiserinAugusta an der Seite ihres Mannes das Großherzogtum Sachsen-Weimarund Eisenach. Genau 200 Jahre nach ihrer Ankunft in Thüringen stehtmit Maria Pawlowna erstmals eine ausländische Schwiegertochter derWeimarer Herzöge im Mittelpunkt einer Ausstellung. Bis zum 26.September verdeutlichen 28 Themen in 28 Räumen des historischenSchlosses den Glanz jener Epoche und die Verbindungen deseuropäischen Adels.

Gezeigt werden einzigartige Geschichtsdokumente und prachtvolleStücke aus dem Besitz des Weimarer Herzogshauses und derZarenfamilie: russisches Kunsthandwerk, Silber, Gold, Juwelen,Porzellan und liturgisches Gerät, Gemälde, Tagebücher und Briefe.Darunter ist auch die überaus reiche Aussteuer Maria Pawlownas, diemehr als 80 Planwagen füllte, sowie ihre komfortable Reisekutsche.Ihre Mitgift von einer Million Rubel war Grundlage für ihrelebenslange finanzielle Unabhängigkeit und ihr Mäzenatentum. MariaPawlowna förderte Kunst und Kultur, finanzierte Frauenvereine undsoziale Einrichtungen. Sie war in Europa aber auch Botschafterin derRomanows im Bündnis gegen Napoleon.

Der Ausstellungskatalog mit einer CD zu einer wissenschaftlichenTagung ist im Deutschen Kunstverlag Berlin/München erschienen undkostet 29 Euro.