Maler Gerhard Richter Maler Gerhard Richter: Sechs Gemälde für 42 Millionen Euro versteigert

Frankfurt/New York/dapd. - Der deutsche Maler Gerhard Richter hat seinen Erfolgskurs bei internationalen Versteigerungen weiter fortgesetzt. Sechs seiner Gemälde wechselten am Dienstag in New York für zusammen rund 55 Millionen US-Dollar (42 Millionen Euro) den Besitzer, wie das Auktionshaus Christie's auf seiner Website bekannt gab. Allein Richters „Abstraktes Bild (798-3)“ aus dem Jahr 1993 erzielte fast 22 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro).
Das „Seestück (leicht bewölkt)“ kam auf mehr als 19 Millionen US-Dollar. Die Werke „Abstraktes Bild (646-4)“ und „Abstraktes Bild (646-3)“ kamen für jeweils knapp 2,7 US-Dollar unter den Hammer. „Abstraktes Bild Violett (600-2)“ und „Farbschlieren“ wurden für mehr als vier Millionen US-Dollar versteigert.
Der 80-jährige Richter ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler. Im April veröffentlichten Kunstkompass des „Manager Magazins“ landete er in der Rangliste der gefragtesten Künstler erneut auf dem Spitzenplatz. In Berlin sind derzeit rund 130 Gemälde und fünf Skulpturen des gebürtigen Dresdners in der Retrospektive „Gerhard Richter: Panorama“ in der Neuen Nationalgalerie zu sehen. Jüngst wurde dort der 250.000. Besucher begrüßt.
Schwarz-Rot-Gold-Bilder Richters hängen auch im Reichstag in Berlin. 2002 widmete ihm das Museum of Modern Art in New York eine große Retrospektive, 2008 das Nationalmuseum in Peking, 2011 die Tate Modern in London. 1997 bekam der Maler den als „Nobelpreis der Künste“ geltenden japanischen Praemium Imperiale. Im selben Jahr ging auch der Internationale Preis der Jury der Biennale in Venedig an ihn. 2004 wurde die weltweit größte Museumskollektion von Werken Richters im Dresdner Albertinum eröffnet.
Zu Richters umstrittenen Arbeiten gehört der 15 Gemälde umfassende Zyklus „18. Oktober 1977“ (1988). Die Bilder beschäftigen sich mit der Roten Armee Fraktion (RAF). Die Gemälde zeigen unter anderem die toten Terroristen in ihren Zellen. Aufsehen erregte der Kölner Ehrenbürger auch mit dem „Richter-Fenster“: 2006 entwarf er für den Kölner Dom ein großes Fenster, das aus 11.500 Glas-Quadraten in 72 unterschiedlichen Farben besteht.