Magdeburger Dom in vollem Klang Magdeburger Dom in vollem Klang: Kathedrale bekommt acht neue Glocken
Magdeburg - Das Geläut des Magdeburger Doms soll künftig nicht nur von den verbliebenen vier, sondern wieder von insgesamt zwölf Glocken getragen werden und entsprechend kräftiger und vielfältiger klingen. Damit nimmt ein ehrgeiziges, von einem Verein betriebenes Projekt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt Gestalt an.
Dass der seit Beginn des 13. Jahrhunderts errichteten und 1363 geweihten gotischen Kathedrale ihr Geläut verloren ging, ist dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 geschuldet. Damals wurde Magdeburg nicht nur schwer zerstört, sondern musste zur Herstellung von Kanonen auch Glocken einschmelzen lassen.
Zwei der vier läutefähigen Glocken datieren aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, eine stammt aus dem 13., eine aus dem 16. Jahrhundert. Hinzu kommt eine starr aufgehängte Uhrenschlagglocke, die 1396 gegossen wurde.
Namen der zwölf Glocken stehen fest
Der Verein Domglocken Magdeburg arbeitet seit 2018 daran, für die acht noch fehlenden Glocken Spenden und Fördermittel einzuwerben. Nun liegt, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Mittwoch mitteilte, auch ein einheitliches Namenskonzept für die historischen sowie die zukünftigen Glocken am Magdeburger Dom vor, das der Gemeindekirchenrat der Domgemeinde beschlossen hat.
So sollen die zwölf Glocken heißen: Credamus (Glauben), Hosanna (Loben), Amenus (Lieben), Apostolica (Vergeben), Dominica (Hinschauen), Cantemus (Singen), Benedicamus (Segnen), Queramur (Klagen), Dubitemus (Zweifeln), Resistemus (Widerstehen), Speremus (Hoffen) und Orate (Beten).
Dabei erweist sich Credamus mit einem Gewicht von 14 Tonnen und geschätzten Kosten von mehr als 350.000 Euro als der in jeder Hinsicht schwerste Brocken. Hier wird noch viel Unterstützung gebraucht, auch für die Bauten an Glockenstuhl. Für zwei Glocken dagegen ist das Geld beisammen: Resistamus und Speremus sind den Angaben der EKM zufolge praktisch durchfinanziert und könnten in diesem Jahr noch gegossen werden - vielleicht auch noch Benedicamus. In diesem Fall hat ein Spender im vergangenen Dezember telefonisch erklärt, die Kosten bis zu 35.000 Euro zu übernehmen. Das käme hin. (mz)