Luthergedenkstätten Luthergedenkstätten: In Eisleben, Wittenberg und Mansfeld wird gebaut

Wittenberg/dpa - Die zum Unesco-Welterbe gehörenden Museenund Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther in Sachsen-Anhaltwerden 2011 weiter auf Vordermann gebracht. «Das beherrschende Themaim neuen Jahr sind die Baumaßnahmen in Eisleben, Wittenberg und inMansfeld», sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten inSachsen-Anhalt, Stefan Rhein, in einem Gespräch mit derNachrichtenagentur dpa. Ziel sei es, dass die Originalschauplätze zum500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 in neuem Glanz erstrahlen.Dazu gehören Erweiterungsbauten und neue Dauerausstellungen.
Rund 20 Millionen Euro seien alles in allem für dieBauarbeiten an den verschiedenen Stätten veranschlagt worden, sagteRhein. Bund, Land und EU beteiligen sich an der Finanzierung. DerTheologe Martin Luther (1483-1546) hatte der Überlieferung nach am31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche -sich gegen Geld von Süden freikaufen zu können - an die Schlosskirchein Wittenberg geschlagen. Dies gilt als Beginn der weltweitenReformation der Kirche.
«Wir wollen mit neuen, attraktiven Ausstellungen den Besuchern ausdem In- und Ausland noch mehr aus dem Leben und Werk Martin Luthersund seiner Wegbegleiter vermitteln», sagte Rhein. Zudem sollenBildungsprojekte etwa in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärtenausgebaut werden, um jungen Menschen die Reformation nahe zu bringen.
Mittendrin im Baugeschehen und in den Vorbereitungen für die neueDauerschau sei die Stiftung beim Museum Luthers Sterbehaus inEisleben. Sein Geburtshaus in der Stadt wartet indes bereits seitlängerem mit erweiterten Räumlichkeiten und neuer Dauerschau auf -und ist für Besucher geöffnet.
Das ebenfalls zum Unesco-Welterbe zählende Wohnhaus von LuthersWegbegleiter Philipp Melanchthon (1497-1560) in Wittenberg werde sichkünftig ganz neu präsentieren. «Durch den geplanten Erweiterungsbauwerden in dem Haus selbst erstmals alle Räumlichkeiten für Besucherzugänglich sein», sagte Rhein. «Wir wollen dabei die Räume nichtüberfrachten sondern sie selbst leben lassen.» In dem neuen Museums-Gebäude werden dann in der Dauerausstellung wertvolle Originale vonHandschriften oder Gemälden Melanchthons gezeigt.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Mansfeld soll zudem das Elternhausvon Luther durch einen Neubau erweitert werden. Im Frühjahr 2012sollen das Melanchthonhaus und das Museum Luthers Sterbehaus inEisleben wieder eröffnet werden.
Für 2010, in dem der 450. Todestag von Melanchthon im Mittelpunktstand, zog Rhein eine positive Bilanz. «Wir blicken auf ein gutesJahr zurück, weil nach der Krise nun auch wieder mehr Besucher ausAmerika zu uns gekommen sind», sagte er. Allein rund 75 000 Menschenbesuchten 2010 Luthers Wohnhaus in Wittenberg, rund 25 000 Gästekamen in sein Geburtshaus in Eisleben. Das waren jeweils fünf Prozentmehr als im Krisenjahr 2009.