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Literaturverfilmung Literaturverfilmung: «Der Herr der Diebe» wird für das Kino umgesetzt

Von Karin Zintz 04.11.2004, 08:33
Während einer Drehpause steht die Autorin Cornelia Funke mit den Darstellern des Kinofilms "Der Herr der Diebe" auf dem Markusplatz in Venedig (Foto vom 20.10.2004). Der Film, der auf der Vorlage des gleichnamigen Kinder- und Jugendromans von Funke beruht, ist eine deutsch-britisch-luxemburgische Koproduktion und soll im nächsten Jahr ins Kino kommen. Insgesamt 13 Millionen Euro kostet das Projekt, das der deutsche Regisseur Richard Claus und der britische Produzent Daniel Musgrave derzeit produzieren. (Foto: dpa)
Während einer Drehpause steht die Autorin Cornelia Funke mit den Darstellern des Kinofilms "Der Herr der Diebe" auf dem Markusplatz in Venedig (Foto vom 20.10.2004). Der Film, der auf der Vorlage des gleichnamigen Kinder- und Jugendromans von Funke beruht, ist eine deutsch-britisch-luxemburgische Koproduktion und soll im nächsten Jahr ins Kino kommen. Insgesamt 13 Millionen Euro kostet das Projekt, das der deutsche Regisseur Richard Claus und der britische Produzent Daniel Musgrave derzeit produzieren. (Foto: dpa) dpa

Venedig/dpa. - Schnell noch eine Hand voll Taubenfutter vor die Füße derSchauspieler geworfen, dann heißt es «Action!». Scipio, der «Herr derDiebe», rennt mit seiner jungen Bande über den berühmten Markus-Platz. Verfolgt von der Kamera bahnen sich die Kinder einen Weg durchdie aufflatternden Vögel im Herzen der Lagunen-Stadt. Tauben undKinder machen alles richtig. Doch dann latschen neben den Touristen-Komparsen ein paar echte Schaulustige durchs Bild und alles mussnochmal auf Anfang. «Dreharbeiten an so einem Originalschauplatz sindreine Nervensache», sagt der deutsche Regisseur Richard Claus.

Da könnte man denken, dass die Nervosität zunimmt, wenn dieAutorin aus Hamburg die Filmcrew besucht. Aber die Stimmung bleibtentspannt als Funke, ihr Mann Rolf und die beiden Kinder Ben und Annasich unter das Filmteam vor dem Dogen-Palast mischen. «Ich hatte hierin Venedig kein Problem, die Figuren aus meinem Buch zu erkennen. Dassieht alles sehr gut aus», meint die 45 Jahre alte Schriftstellerinzufrieden. Prompt wird sie selbst erkannt und von Reisenden ausIndien um ein Autogramm gebeten.

Über sechs Millionen Mal wurden «Der Herr der Diebe» über eineKinderbande in Venedig und Funkes bisher erfolgreichster Roman«Tintenherz» schon weltweit verkauft. Die Fortsetzung «Tintenblut»erscheint nächstes Jahr. Dann beginnt auch das Hollywood-Studio NewLine («Herr der Ringe») mit der Verfilmung des ersten Teils der aufdrei Bücher angelegten spannenden Fantasy-Reihe. Funkes Buch«Drachenreiter» rangiert seit Erscheinen in den USA auf den Top-Plätzen der «New York Times»-Charts.

Die 13 Millionen Euro teure europäische Produktion «Herr derDiebe» soll im nächstes Jahr ins Kino kommen. Und spätestens mit derKinopräsenz wird die ehemalige Sozialarbeiterin und Illustratorin inder gleichen Liga spielen wie die Harry-Potter-Erfinderin Joanne K.Rowling.

«Cornelia ist unglaublich», begeistert sich der britischeProduzent und Drehbuchautor Daniel Musgrave, der zusammen mitRegisseur Claus schon «Der kleine Vampir» fürs Kino umgesetzt hat.«Sie ist nicht nur eine Autorin mit einem fantastischen Gespür fürKinder und Jugendliche, sondern auch eine echte Expertin in SachenKino.» Und so sei sie auch an allen wichtigen Entscheidungenbeteiligt gewesen.

Doch anders als beim anstehenden «Tintenherz»-Projekt, für dasFunke auch in die Rolle der Produzentin schlüpft, kümmert sie sichbei «Herr der Diebe» noch nicht um jedes Detail, sondern sammeltErfahrungen. «Ich habe eine Geschichte erzählt», sagte sie ganzgelassen. «Jetzt kommen andere, die erzählen die Geschichte für einanderes Medium nach.»