Literatur Literatur: US-Schriftsteller William Styron ist tot

New York/dpa. - Nach Angaben seiner Tochter starb derAutor am Mittwoch auf der Insel Martha's Vineyard im US-StaatMassachusetts im Alter von 81 Jahren an einer Lungenentzündung,berichtete die «New York Times» am Donnerstag. Die hohe Auszeichnungerhielt der Autor 1968 für seinen Roman über Nat Turner, den Anführerder Sklavenrebellion von 1831. Allerdings wurde das ein jahr zuvorerschienene Werk heftig diskutiert. Der weiße Schriftsteller ernteteVorwürfe von Rassismus und Ungenauigkeiten in seiner fiktivenErzählung über ein historisches Ereignis.
Schon mit seinem ersten Roman «Geborgen im Schoße der Nacht»(1951), über den Zerfall einer Südstaatenfamilie, hatte der damals 26Jahre alte Autor Erfolg. In «Sophies Entscheidung» erzählte Styron1979 die Geschichte einer KZ-Überlebenden, die nach Kriegsende nachNew York kommt, um ein neues Leben zu beginnen. Dort wird sie abervon den Erinnerungen ihrer Vergangenheit im Lager eingeholt undbegeht schließlich Selbstmord. 1982 wurde das Buch verfilmt und trugMeryl Streep, die in der Titelrolle zu sehen war, den Oscar ein. Indem 1990 veröffentlichten Buch «Sturz in die Nacht. Geschichte einerDepression» schreibt er über seine eigene Depressionen.
Styron war als liberaler Aktivist bekannt. Mit seinen KollegenKollegen Arthur Miller und Gabriel Garcia Marquez reiste er im Jahr2000 nach Kuba, um im Rahmen einer Künstlerinitiative «über dieKultur Brücken zwischen beiden Ländern zu bauen». Auf derProminenteninsel Martha's Vineyard war Styron auch häufig bei Ex-Präsident Bill Clinton zu Gast.