Literatur Literatur: Rechtsanwalt und geistiger Vater der «Feuerzangenbowle»

München/dpa. - Der 1933 in vielen Fortsetzungen erschienene Zeitungsroman istbis heute mehr als eine Million Mal verkauft und gleich drei Malverfilmt worden. Mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle wurde diePennälerkomödie um den Schüler Pfeiffer «mit drei f» sogar zumKultfilm. Augenzwinkernder Witz und markante Sprüche sorgten nichtnur für zeitlose Unterhaltung, sie machten Spoerl auch zu einem derbekanntesten humorvoll-satirischen Autoren Deutschlands.
Die Kunst der Mehrfach-Verwertung bewies Spoerl auch mit seinemRoman «Der Maulkorb», den er zum Hörspiel, zum viel gespieltenBühnenstück und schließlich noch zu einem Film mit Will Quadfliegund Elisabeth Flickenschildt umgearbeitet hat. Mit Titeln wie «Wennwir alle Engel wären», «Der Gasmann» oder «Man kann ruhig darübersprechen» blieb Spoerl ein gefragter Autor. Eine in einer Spoerl-Ausstellung vor einem Jahr im Düsseldorfer Heine-Institut gezeigteVerlagsabrechnung von 1940 belegt, dass er zu den gut verdienendenLiteraten der Zeit gehört hat.
Später gründete der Schriftsteller mit seinem Sohn Alexander(1917-1978) die Autorengemeinschaft «Spoerl Vater & Sohn».Gemeinsam brachten sie 1946 den Roman «Der eiserne Besen» heraus,die Geschichte eines Don Quichote bei der Landpolizei, der gegenUnlauterkeit und Korruption kämpft. Der seit 1941 in Rottach-Egernin Bayern wohnende populäre Schriftsteller nahm nach dem ZweitenWeltkrieg seinen im Zuge der literarischen Erfolge aufgegebenenBeruf als Rechtsanwalt wieder auf.