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Lisa Stansfield Lisa Stansfield: Tourauftakt begann mit jubelndem Publikum

Von Thomas Zimmer 23.03.2003, 18:19

Karlsruhe/dpa. - Die lichten Reihen in der Karlsruher Stadthalle taten der Begeisterung keinen Abbruch: Der Deutschlandtour-Auftakt der britischen Sängerin Lisa Stansfield am Freitagabend geriet zu einem Triumph. Die «British Queen of White Soul», wie die 37-Jährige von Kritikern genannt wird, hatte leichtes Spiel bei den nur rund 800 Fans. Es machte sich bezahlt, dass ihre Songs aus den 80er und 90er Jahren auch heute noch auf den Hitlisten wichtigster Radiosender anzutreffen sind. Schon mit dem zweiten Song «The Real Thing» aus dem Jahr 1997, brachte Stansfield das Publikum auf die Beine und verwandelte die Stadthalle in eine nostalgisch angehauchte Disco.

Der Sound der neunköpfigen Band ist nach wie vor solide und handgemacht und entzieht sich weitgehend moderner Arrangierweise. Zwei Keyboarder, ein Drummer, ein Percussionist, zwei Backgroundsängerinnen, ein Bassist und zwei Bläser sorgten für die nötige Dynamik, um die ganze Bandbreite dieser Musik angemessen zu transportieren. Ihre Palette reicht vom Dancepop im Stil der 80er Jahre über lupenreinen Funk bis hin zu dezenten Soulballaden und Swingnummern. Stansfield sang sich durch eine ausgewogen zusammengestellte Mischung, die auch auf ihrer aktuellen Greatest- Hits CD «Biography» vertreten sind. Alte Nummern wie «Live together» aus ihrem Debüt-Album von 1989 brachten die Menschen ebenso zum Tanzen wie «Never never gonna give you up» von 1997.

Die Sängerin wirkte fast überrascht über den frenetischen Beifall, freute sich und meinte «If you want to dance, just dance». Sie scheute sich nicht, auch Songs aus ihrem zwei Jahre alten Comeback- Album «Face Up» zu spielen, das damals angesichts der vielen Neuveröffentlichungen relativ wenig Aufmerksamkeit bekommen hatte. Insbesondere «Didn't I» wurde gefeiert, als wäre es einer der alten Hits. Bei Balladen wie «Time to make you mine» zeigte zudem eine einfühlsame Lichtregie, wie man mit satten Farbtönen Gänsehaut erzeugen kann. Nach rund 90 Minuten endete das Konzert mit «All around the World», ihrem ersten Nummer Eins-Hit in England von 1989. Das kalte Saallicht bereitete dem Riesenapplaus ein abruptes Ende.

(Weitere Konzerte: 22.3. Hamburg, 24.3. Berlin, 25.3. Kiel, 26.3. Düsseldorf.)