Letzte Sendung von "Schlag den Raab" Letzte Sendung von "Schlag den Raab": Stefan Raabs Abschied mit Geweih und ohne Tränen

Das Spiel ist aus. Einer von Deutschlands größten Showmastern hat zum letzten Mal für Unterhaltung gesorgt. Am Samstagabend meisterte Stefan Raab seine letzte Show. Zum letzten Mal „der Meister aller Klassen“, zum letzten Mal „Schlag den Raab“ nachdem der ProSieben-Mann am Mittwoch bereits zum letzten Mal seine Kultsendung „TV Total“ präsentiert hat - inklusive Tränen zum „Raabschied“.
Bei „Schlag den Raab“ verabschiedete er sich mit seiner Band „Heavy Tones“ und dem Lied „One Moment in Time“.
Zur letzten Sendung „Schlag den Raab“, einer der erfolgreichsten Spieleshows des deutschen Fernsehens, gab es einige Regeländerungen. Die Showkenner werden sich schon vor Spielbeginn schon gefragt haben: Wohin mit dem Geld, wenn Raab gewinnt?
Deshalb: Statt des üblichen einen Kandidaten suchte Show-Moderator Steven Gätjen für jedes der 15 Spiele einen Zuschauer aus dem Publikum aus. Bei einem Jackpot in Höhe von 1,5 Millionen Euro konnte jeder Kandidat 100.000 Euro gewinnen. Zusätzlich wurde das Geld aus den Spielen, die Raab gewonnen hat, in einem weiteren Topf gesammelt, um den die sechs Zuschauer-Gewinner am Ende zockten. Am Ende triumphierte Hendrik nach fast 5,5 Stunden Spielspaß und nahm insgesamt eine Million Euro mit nach Hause. Symphatisch verabschiedete sich der Gewinner von Raab: „Maach et jot!“
Dank der Regeländerungen gab es viele unterschiedliche Charaktere zu beobachten, die sich dem Duell mit Raab stellten. Linda war die letzte Gegnerin, die Raab auch noch besiegen konnte.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt, welche Spiele es in der Show gab.
Die letzten „Schlag den Raab“-Spiele
Hölzchen stapeln, Kart fahren, Fußbälle schießen, Wissensquiz: Wie üblich war von Geschicklichkeitsspielen bis Sportduellen alles dabei. Selbst vor gefährlichem Equipment scheuten die Gegner nicht: Immerhin duellierten sich Raab und Raffael im Harpunenschießen - im Studio. Schade war allerdings, dass sich einige Spiele doppelten, wie das Erraten eines Songs während des Autofahrens im Kreis oder das Konzentrationsspiel „Schnappen“. Immerhin ein kleiner Vorteil für Raab, der wusste, was ihn erwartete. Blöd für die nervösen Kandidaten, die bis zu ihrer Auswahl nichts von ihrem Glück wussten.
Die überrumpeltste Kandidatin
Victoria wurde ins kalte Wasser geschmissen. Sie wurde von Steven Gätjen als erstes aufgefordert, gegen Raab anzutreten. „Hast Du Lust?“, fragte der Moderator. Das leise „Nee“ ließ Gätjen nicht gelten, Victoria musste ran, kleine gelbe Engelchen in einem Kescher fangen. Außerdem könne sie doch nichts verlieren, meinte Gätjen. „Naja, nur Stolz und Ehre“, konterte Victoria spontan. Doch so nervös wie sie war, hatte sie keine Chance gegen den routinierten Raab.
Der größte Fan in der Show
Offensichtlich begeistert war der zweite Zuschauer-Kandidat Hendrik, als er von Steven Gätjen gefragt wurde, ob er gegen Raab antreten wolle. Ob er sich mit Musik auskenne, den Charts? Klar, aber am liebsten würde er Ballermann-Hits hören. Und wenn er die 100.000 Euro gewinnt? „Dann organisiere ich Mickie Krause für meinen Schützenverein“, kündigte Hendrik an, der sein Glück kaum fassen konnte. Er fiel Raab auf der Bühne sekundenlang um den Hals, bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Und beim Spiel „Smart DJ“ (das es übrigens schon einmal bei „Schlag den Raab“ gab), bei dem die Kandidaten Lieder erraten müssen, triumphierte der Raab-Fan gegen den Musikexperten.
Der größte Zufall der Show
Kandidat Maurice wird zum neunten Spiel auserkoren. Er stellt direkt eines klar: „Wir kennen uns“, sagt er zu Raab. Der Student habe schonmal bei „TV Total“ bei „Blamieren oder Kassieren“, einem beliebten Ratequiz mit Dauer-Show-Praktikant Elton, mitgemacht. Wie es der Zufall wollte, ist sein Spiel auch bei „Schlag den Raab“ ebenfalls „Blamieren oder Kassieren“. Bei seiner Spielpremiere bei „TV Total“ musste er nur eine Frage beantworten und gewann - bei „Schlag den Raab“ konnte er Raab allerdings nicht besiegen.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wer der frechste Kandidat war.
Der frechste Kandidat
Eindeutig Jörn. Der Student aus Wermelskirchen stand Stefan Raab in Sachen Pingeligkeit in nichts nach. Beim äußerst langen Spiel „Dosenschießen“ korrigierte er den Stand der Podeste - und hatte sogar Recht. Anschließend räumte er die geschossenen Dosen aus dem Weg. „Das stört mein Sichtfeld“, erklärte er. 100.000 Euro nahm er letztlich mit nach Hause, auch wenn ihm die vielen Zuschauer im Studio nicht unbedingt gönnten.
Der ungewöhnlichste Auftritt:?? Kommentator Frank Buschmann, von Raab auch liebevoll „Buschi“ genannt, verließ nach Stefans Wunsch sein sicheres Terrain, die Kommentatoren-Kabine, und trat gegen Elton im Dosenschießen an. Raab nahm hingegen in der Kabine Platz, um auch mal ein paar fiese Kommentare loszulassen. Eine späte, aber liebevolle Rache von Raab, der sich 55 „Schlag den Raab“-Sendungen Buschis Kommentare anhören durfte - immer ehrlich, oft mit einem Seitenhieb auf Raab, aber immer „heiß wie Frittenfett“, wie Frank Buschmann oft zu sagen pflegte.
Was bei der Aktion allerdings gut zu sehen war: Das Abschieds-T-Shirt des „Schlag den Raab“-Teams. Auf Frank Buschmanns Brust prangte der Spruch „Superjeile Zick - Danke Stefan“.
Diese Sache mit der Geschlechtergleichheit
Dass bei den normalen „Schlag den Raab“-Sendungen lediglich zehn Frauen zum Zug kamen, entschieden die Zuschauer. Beim finalen Spiel hätte es aber Steven Gätjen in der Hand gehabt, ein wenig Gender-Gerechtigkeit walten zu lassen. Nur vier Frauen - wovon zwei ihr Spiel gewannen - ließ er ins Duell mit Raab. Schade!
Der Abschied
Zum Abschluss gab es „One Moment in Time“ inklusive gespieltem Texthänger und „Schlag den Raab“-Testbild sowie Warteschleife. Nervig? Zuerst ja, aber dann rockte Raab nach kurzer Wartezeit mit „Run Run Rudolph“ in Rentier-Ohren und Pelzmantel nochmal richtig ab. Ein bisschen wie in alten Zeiten, als es noch mehr vom verrückten Musiker Raab gab. Ein Abschied ohne Tränen, aber mit Spaß und viel Dank für sein Team.
Das wird uns nach neun Jahren „Schlag den Raab“ fehlen
Geistige und körperliche Anstrengungen gehören zu „Schlag den Raab“ wie der Raabinator persönlich. Doch der samstagsabendliche Nervenkitzel bei Kinderspielen wie Bauklötze aufeinander stapeln wird fehlen. Wenn zwei erwachsene Menschen mit zwei langen Holzstäben versuchen, blaue und rote Steine schichten, fiebert der Zuschauer auf der Couch schon mit - egal ob für Raab oder den Kandidaten.
Genauso ist es kaum vorstellbar, in einer Spielshow bei Prosieben nicht mehr Stefan Raabs Stöhnen zu hören, wenn er hochkonzentriert versucht, seinen Gegner zu schlagen - oder sein schweres Schnaufen, wenn ein Ausdauerspiel mal länger als fünf Minuten dauert. Die teilweise schon nervigen und perfektionistischen Nachfragen und Analysen Raabs, wie genau die Regeln sind, ob die Aufbauten für beide Kandidaten auch wirklich gleich sind, werden in gewisser Hinsicht auch fehlen.