1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Leipzig: Leipzig: Restaurierung von Klingers «Christus im Olymp» vor Abschluss

Leipzig Leipzig: Restaurierung von Klingers «Christus im Olymp» vor Abschluss

18.11.2008, 16:07
Am unteren Teil des Monumentalwerkes «Christus im Olymp» von Max Klinger (1857-1920) steht der Chefrestaurator Rüdiger Beck (l.) im Museum der Bildenden Künste in Leipzig. Im Vordergrund ist die Skulptur «Hoffnung» zu sehen. (FOTO: DPA)
Am unteren Teil des Monumentalwerkes «Christus im Olymp» von Max Klinger (1857-1920) steht der Chefrestaurator Rüdiger Beck (l.) im Museum der Bildenden Künste in Leipzig. Im Vordergrund ist die Skulptur «Hoffnung» zu sehen. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Derzeit wird das etwa 5,50 Meter lange und bis zu 9,64Meter hohe Werk im Museum der Bildenden Künste in Leipzig aufgebaut.Diese Arbeiten sollen zum 18. Dezember - dem 150. Geburtstag desLeipziger Bildermuseums - abgeschlossen sein, sagte Museumschef Hans-Werner Schmidt am Dienstag. Damit ist das monumentale Werk erstmalsseit mehr als 60 Jahren wieder in seiner Gesamtheit zu sehen. Es istdas bisher größte Restaurierungsprojekt in der Geschichte desMuseums.

Restaurierung und Rekonstruktion dauerten 17 Monate. Daran warenlaut Chefrestaurator Rüdiger Beck allein elf Restauratoren aus fünfFachbereichen beteiligt. Es wurden 12 Tonnen Marmor, unter anderemaus dem italienischen Carrara, beschafft, der von italienischenFirmen geschnitten wurde. Die Leipziger Hochschule HTWK lieferteDaten nach der Vermessung des Originals auf Fotografien. DieFilmstudios Babelsberg (Brandenburg) fertigten ein Gipsmodell an.Große Teile der Restaurierung wurden direkt im Ausstellungsraumausgeführt. Die Besucher konnten zuschauen und Fragen stellen.

Der in Leipzig geborene Bildhauer und Maler Max Klinger schuf dasWerk am Ende des 19. Jahrhunderts. Mit «Christus im Olymp»thematisierte er eine Versöhnung von heidnisch-antiken undchristlichen Werten. Auf einem Marmorsockel erhebt sich ein von zweiÖl-Gemälden flankiertes Hauptbild. Zwei Skulpturen davorsymbolisieren die Reue und die Hoffnung. Eingefasst wird dasMonumentalwerk von einem Schmuckrahmen. Öffentlich gezeigt wurde eserstmals 1897.

Seit 1938 befindet es sich als Dauerleihgabe der ÖsterreichischenGalerie Belvedere Wien im Museum der Bildenden Künste in Leipzig. Beieinem Angriff alliierter Bomber 1943 und bei einem späteren Brandwurde das Werk schwer beschädigt. Seither konnte es nur noch inFragmenten gezeigt werden.

Die Kosten liegen bei 260 000 Euro. An der Finanzierung sind dieOstdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Leipzig sowie derKlinger-Freundeskreis maßgeblich beteiligt. Die jetzt ausgeführteRestaurierung sichert nach einer Vereinbarung zwischen der StadtLeipzig und der Österreichischen Galerie, dass «Christus im Olymp»auch weiterhin in Leipzig bleiben darf.