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Landeskonservator Landeskonservator: Gotthard Voß geht in den Ruhestand

19.06.2003, 18:14

Halle/MZ/gko. - Die Aula der halleschen Universität war bis zum letzten Platz gefüllt, als am Donnerstag Landeskonservator Gotthard Voß nach zwölf Jahren Amtszeit und mehr als dreißig Jahren Tätigkeit als Denkmalpfleger in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Eine lange Reihe von Rednern würdigten Person und Amtsführung von Voß. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz, zugleich Voß’ vormaliger Dienstherr, sah in dessen Berufsverständnis die "Berufung". Der in den Städten wiedererstandene "alte Glanz" sei ein Beleg für "pflegen, erhalten, bewahren" als die beruflichen Grundsätze des scheidenden Landeskonservators. In der rhetorischen Frage des Ministers "ist das ausreichend?" klang an, dass die Denkmalpflege auch um eine "Annäherung an die Gegenwart" bemüht sein müsse.

Der Vorsitzende der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, Jörg Haspel, fand zwar keine Definition des Begriffs vom "Halleschen Weg", in dessen Tradition Voß stand. Jedoch erkenne er in dessen Lebenswerk "ein breites Spektrum baukultureller Lösungen". Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser ging auf Voß’ "kollegiale, einfühlsame Art" ein, der stets Einvernehmlichkeit angestrebt habe.

Die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde Magdeburg, Helga Körner, lobte die Gesprächskultur, mit der das Landesamt die Entscheidungen ihrer Behörde gestützt habe. Der Vorsitzende des Landesdenkmalrates, Wolfgang Schenkluhn, erinnerte sich an "interessante Themenvorschläge", mit der Voß das Gremium versorgt habe. Christine Köhler, die Vorsitzende des Personalrats des Landesamtes, erkannte in ihrem scheidenden Chef die Tugenden Menschlichkeit, Herzlichkeit, Toleranz, Geduld und Standhaftigkeit, mit denen er gleichwohl üblicherweise "seinen Standpunkt durchsetzte".

Voß erinnerte sich in seinem Dankeswort an die DDR. Er habe damals mit dem Gefühl, "dass die Denkmale alle mir gehörten" für die Sache gekämpft. Im Ausblick betonte er die Anwaltsrolle des Denkmalpflegers. Selbstbewusst müsse er den Auftrag erfüllen, "die Denkmale erhalten zu wollen."