Kunst Kunst: Galerist Gunzenhauser erhält Museum in Chemnitz

Chemnitz/dpa. - Der Vertrag über das geplante «Museum Gunzenhauser» in Chemnitz mit Werken des Expressionismus ist perfekt. Der Münchner Galerist Alfred Gunzenhauser und Oberbürgermeister Peter Seifert (SPD) unterzeichneten das Vertragswerk am Mittwoch im Rathaus. Für die Präsentation der rund 2300 Bilder stellt die Stadt dem Mäzen ein eigenes Haus zur Verfügung. Es soll nach der Sanierung 2005 eröffnet werden. Auch Städte wie Dresden, Leipzig und München hatten sich um die Sammlung bemüht.
«Es ist ein schöner und wichtiger Tag für unsere Stadt», sagte Seifert. «Wir haben die Jahrhundertchance wahrgenommen, dass die Stadt mit dieser fulminanten Sammlung wieder zu einer wichtigen Adresse der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts wird.» Er erinnerte daran, dass die Kunstsammlungen rund 1000 Werke von Künstlern des 20. Jahrhunderts verloren, als die Nazis diese als «entartet» aus den Sälen verbannten. Seifert dankte dem 77-Jahre alten Galeristen für sein Vertrauen. «Wir werden Sie nicht enttäuschen.»
Gunzenhauser freute sich, dass seine Bilder in ein eigenes Haus kommen. «Ich hoffe und wünsche, dass sie Millionen Menschen Freude bereiten», sagte er der dpa. Seine Sammlung sei derzeit an vier bis fünf Orten in München und Umgebung untergebracht. Der Wert der Kollektion, zu der Werke von Otto Dix, Conrad Felixmüller, Ernst Ludwig Kirchner oder Karl Schmidt-Rottluff gehören, wird auf etwa 200 Millionen geschätzt.
Der Stadtrat hatte im Mai zugestimmt, ein von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zur Verfügung gestelltes Gebäude für 5,7 Millionen Euro zu sanieren. Die Mittel dafür sollen auch aus privaten Kassen fließen. Erste Zusagen von Unternehmen in Höhe von rund zwei Millionen Euro liegen vor, sagte Seifert. Die Stadt übernimmt die Kosten für die Betreibung des Museums. Nach Angaben von Seifert zieht auch Gunzenhausers Stiftung von München nach Chemnitz.
