Kultfilm-Bandenchef aus Dänemark Kultfilm-Bandenchef aus Dänemark: Egon Olsen ist gestorben

Kopenhagen - Benny antwortete stets begeistert: «Mächtig gewaltig, Egon», ehe die Ausführung des Planes dann mit absoluter Sicherheit schief ging. Der riesige Erfolg der vor allem in den siebziger Jahren gedrehten Ganoven-Klamotten beim DDR-Publikum hat zeit seines Lebens auch Sprogøe und seine Schauspielerkollegen Kjeld (gespielt von dem ebenfalls verstorbenen Poul Bundgaard) und Benny (Morten Grunwald) überrascht. Im eigenen Land war Egon Olsen ebenfalls Sprogøes erfolgreichste und auch seine letzte Filmrolle. 1998 gab es ein Comeback mit «Der letzte Stich der Olsen-Bande».
Aber das Publikum liebte den klein gewachsenen und privat sehr zurückhaltenden Mann auch als Charakterschauspieler auf der Bühne. 156 Filmrollen hatte Sprogøe zwischen 1945 und 1998 gespielt und in zahlreichen TV-Serien mitgewirkt. Seine Popularität unter den Dänen lässt sich mit der eines Heinz Rühmann in Deutschland vergleichen. Allerdings bekannte sich Sprogøe politisch stets zur Linken und trat bei Streiks in Kopenhagen immer wieder für gewerkschaftliche Ziele an und auf.
Nach dem Erfolg mit dem 14. Filmauftritt der Olsen-Bande als immerhin 78-Jähriger gab Sprogøe seinen endgültigen Rücktritt als Schauspieler bekannt. Er wohnte äußerst bescheiden mit seiner Frau Eva in einem Gartenhaus auf der Kopenhagen vorgelagerten Insel Amager. Nach dem Umzug des Ehepaars in ein Altersheim starb Eva Sprogøe am 20. August. Ihr Mann überlebte sie dreieinhalb Wochen. (wsl)