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Konzert Konzert: Snoop Dogg und P. Diddy gemeinsam in Deutschland

Von Matthias von Viereck 15.03.2007, 07:05

Berlin/dpa. - Die Fans in der nicht ganzausverkauften Max-Schmeling-Halle wurden dabei mehr als zwei Stundengut unterhalten. Snoop und Diddy gaben alte Hits und neue Songs zumBesten, wurden von DJs, einer Band mit Bläsern, Schlagzeug undKeyboards sowie mehreren nur spärlich bekleideten Tänzerinnenbegleitet. Zum ersten Mal gehen die beiden Rap-Größen zusammen aufTour.

Ein agiler P. Diddy hüpfte als erstes über die Bühne, forderte dasPublikum immer wieder zum Mitmachen auf und sorgte für einenskurrilen Beginn der Show: So zauberte er einen Dirigentenstabhervor, um die Berliner zum Mitsingen des Eurythmics-Klassikers«Sweet Dreams» zu animieren. Groß war der Jubel, als nach 40 Minutenvöllig unvermittelt Snoop Dogg mit dem Stück «Murder Was The Case»erschien. Sofort fühlte man sich in die 90er Jahre zurückversetzt,als Snoop mit seinem Debütalbum «Doggystyle» dem Gangsta-Rapendgültig zum Durchbruch verhalf. Weitere Hits wie «Drop It Like It'sHot» und «Gin & Juice» folgten.

Bis zuletzt bangten die Fans, ob der «Doggfather» tatsächlichkommt. Er hatte die Nacht zum Montag in einer Arrestzelle verbracht:In Stockholm war der 35-Jährige, der schon einige Male Ärger mit derPolizei hatte, wegen des Verdachts auf Drogenmissbrauch festgenommenworden.

Snoop Dogg und P. Diddy hatten im Herbst neue Plattenveröffentlicht. Snoop brachte mit «Tha Blue Carpet Treatment» seinmittlerweile achtes Soloalbum heraus. Gerüchte kursierten, «PressPlay» sei P. Diddys letzte Platte. Beide Künstler versammelten aufihren CDs eine illustre Gästeschar: Während sich bei Diddy Namen wieMary J. Blige und Jamie Foxx im CD-Booklet fanden, holte sich SnoopDogg Unterstützung durch Ice Cube und R. Kelly.

Gerne hätte mancher Zuschauer in Berlin einen dieser Starsgesehen. Die Meister der Selbststilisierung ließen diesen Mangeljedoch durch ständige Kostümwechsel und andere Showeinlagenvergessen. Ganz in seinem Element war Snoop Dogg, als er, umringt vonvier sich räkelnden Frauen, das schlüpfrige «I Wanna Fuck You» vomneuen Album rappen durfte.

P. Diddy, millionenschwerer Hip-Hop-Unternehmer mit Plattenfirma,Modelabel und eigenem Parfüm, das vor dem Konzert groß aufVideoleinwänden beworben wurde, gab sich gesitteter und erschienöfter im Anzug. Nur einmal rief er: «Wer Sex haben will, bitteschreien.» Abwechselnd betraten der frühere Puff Daddy und SnoopDogg, der schon lange kein «Doggy» mehr im Namen trägt, die Bühne, umdann auch einige Songs gemeinsam zu spielen.

Ihren Höhepunkt erreichte die Show, als der 37-jährige P. Diddymit seinem großen Hit «I'll Be Missing You» nicht nur an seinenFreund und Hip-Hop-Partner Notorious B.I.G erinnerte, der 1997ermordet wurde, sondern auch anderen Toten wie Tupac Shakur und JamesBrown die Ehre erwies. Dass auf der Leinwand auch das Gesicht vonLady Di erschien, war etwas zu viel des Guten und sorgte fürSchmunzeln. P. Diddy entließ die zufriedenen Fans nicht in die Nachtohne ein ernstes «Wir brauchen Frieden in der Welt!» in die Halle zuschicken und sich artig mit Snoop Dogg an seiner Seite zu bedanken:«Berlin, Germany, we love you!».

(Weitere Termine: 15. März: Stuttgart, 16. März: Hamburg, 17. März:Frankfurt, 18. März: München, 23. März: Düsseldorf)