Klassiker als Kinderfilm: "Die Häschenschule"
München - Es ist jetzt fast ein Jahrhundert her, dass das Kinderbuch „Die Häschenschule” von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha auf den Markt kam. Mehr als 2,5 Millionen Exemplare wurden verkauft.
Damit gehört die „Häschenschule” zu den erfolgreichsten Kinderbüchern überhaupt. Und jetzt kommt eine moderne Version des Klassikers auf die Leinwand. Dabei geht es nicht um die Wurst, sondern ums Ei. „Jagd nach dem goldenen Ei” lautet der Untertitel.
Im Mittelpunkt der animierten Geschichte steht Hasenjunge Max (gesprochen von Noah Levi), der alleine lebt und seine Tage vor allem damit verbringt, mit seinen Freunden rumzuhängen und Quatsch zu machen. Sein großes Ziel: Er möchte unbedingt in die coole Gang der „Wahnsinns-Hasen” aufgenommen werden. Doch kurz vor der großen, alles entscheidenden Mutprobe gelangt Max versehentlich in den Wald und in die Häschenschule, das Ausbildungszentrum der Osterhasen - eine Einrichtung, die er in der Stadt eher für eine Legende aus der Märchenwelt gehalten hatte.
Märchenhaft geht es dort allerdings nicht unbedingt zu: Kurz vor Ostern ist die Idylle nämlich von den hinterlistigen Füchsen bedroht, die den Häschen das goldene Ei und damit das Privileg, Kinder mit Ostereiern zu versorgen, klauen wollen. Ein Ei als Heiliger Gral. Die Häschenschüler - angeführt von ihrem Lehrer Eitelfritz (Friedrich von Thun) und Lehrmeisterin Madame Hermine (Senta Berger), einer Mischung aus dem Zauberer Gandalf aus „Herr der Ringe” und hasenhafter Yoda-Figur aus „Star Wars”.
Bald kämpft Max Seite an Seite mit seinen neuen Freunden - und vor allem zusammen mit Freundin Emmi (Jenny Melina Witez) gegen die Bedrohung. Frei nach dem Motto „Wenn wir fett zusammenhalten, kann Ostern in den Turbo schalten.” Die Moral von der Geschicht: Viel cooler als mit der coolen Gang rumzuhängen, ist es doch, wahre Freunde zu finden und auch mal an andere zu denken. Zugegeben: Diese Moral hatten schon viele Geschichten.
Die gereimte Struktur des Originaltextes findet sich in den gereimten Schulregeln wieder, ansonsten legt der animierte Film von Regisseurin Ute von Münchow-Pohl viel Wert darauf, sich besonders modern zu präsentieren - mit gewollt coolen Dialogen und halbwegs zeitgemäßer Musik.
Dass die bekannte Wandlung eines auf dem Land geläuterten, egoistischen Jungen aus der Stadt hin zu einem altruistischen Teamplayer erwartungsgemäß konservativ und herkömmlich daherkommt, ändert das betont Moderne zwar auch nicht. Unterhaltsam, temporeich und streckenweise spannend ist der Kinderfilm aber trotzdem. (dpa)