Kinostart: 9. Oktober Kinostart: 9. Oktober: «Krabat»

Hamburg/dpa. - Nun kommt «Krabat» ins Kino. Regisseur Marco Kreuzpaintner ist einemeisterliche Literaturverfilmung gelungen, die sich die Freiheitlässt, den Kern der unheimlichen Geschichte mit den Mitteln des Kinosfreizulegen. «Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmigesGanzes entstanden», lobt der Schriftsteller Otfried Preußler dieUmsetzung seines viel gelesenen Jugendbuches.
Auch lesefaule Schüler, die Preußlers Roman im Unterrichtvielleicht nur als Pflichtlektüre empfunden haben, werden dieGeschichte im Kino als famose Kür erleben. Und ihre Eltern könnensich gleich mit verzaubern lassen. «Krabat» erzählt eine zeitloseFantasy-Story von Finsternis und Freundschaft. In der sagenhaftdetailreichen Kulisse und in grandiosen Landschaften agieren mitDavid Kross («Knallhart»), Daniel Brühl und Robert Stadlober einigeder besten Jungstars des deutschen Kinos. Ihnen gegenüber verbreitetChristian Redl als grausamer Meister der Mühle eisigen Schrecken.
Die Sage von Krabat ist schon Jahrhunderte alt. Otfried Preußlerhat aus dieser Legende seiner böhmischen Heimat einen der meistgelesenen deutschen Jugendromane gemacht. «"Krabat" ist dieGeschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihrenVerlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken», sagtPreußler über sein 1971 erschienenes Werk. Der Autor, der am 20.Oktober 85 Jahre alt wird, nennt es «eine Fügung, dass dieGeschichte, mit der ich mich mein ganzes Leben langauseinandergesetzt habe, ausgerechnet zu meinem Geburtstag ins Kinokommt».
Auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln - diese Versuchung fürHeranwachsende ist nicht erst seit «Star Wars» auch ein Grundthemader Filmgeschichte. In «Krabat» hört der 14-jährige Waisenjunge imSchlaf eine unheimliche Stimme. Er folgt ihrem Ruf und findet sich ineiner Mühle wieder, deren Meister nicht nur ein ganz besonderes Mehlmahlen lässt, sondern Schwarze Magie praktiziert.
In Raben verwandelt folgen die Müllerburschen dem Unterricht, inMenschengestalt müssen sie düstere Arbeit verrichten. Konkurrenz undNeid herrschen unter den Burschen, aber in der Not zeigt sich auchunverhoffte Freundschaft. Ein Mal im Jahr fordert der Meister denstärksten seiner Schüler heraus: Krabat wird der nächste sein. Erwird sterben, wenn er sich nicht auf das Angebot des Meisterseinlässt, das ihm Macht und Reichtum verspricht. Doch da ist noch dieKantorka, ein Mädchen aus dem Dorf, das ganz allein mit Liebe undVertrauen den bösen Bann brechen kann.
Der 31-jährige Regisseur Kreuzpaintner beweist nach den Dramen«Sommersturm» (2003) und «Trade - Willkommen in Amerika» (2007) Ruheund Reife hinter der Kamera. Digitale Spezialeffekte setzt er in derProduktion relativ sparsam ein und baut stattdessen auf eine Riegefabelhaft besetzter Schauspieler. Eine Hauptrolle kommt auch demSchauplatz zu: Die finstere Mühle am Koselbruch entstand in derEinsamkeit der rumänischen Karpaten und bietet dem Auge vieleDetails, die eine dichte Atmosphäre verbreiten.
«Krabat» hat eine angemessene Altersfreigabe von zwölf Jahren.Jüngere Kinder sollten das Buch vorher gelesen haben, damit sie inder Begleitung von Erwachsenen an der aufregenden Geschichte ihrenSpaß haben. Die Stiftung Lesen begleitet das Filmprojekt mitUnterrichtsmaterial und einem Kreativwettbewerb.