Kinostart 4. März Kinostart 4. März: «Alice im Wunderland»

Berlin/ddp. - Der Stoff scheint wie gemacht für einen Regisseurwie Tim Burton. Lewis Carrolls Kinderbuchklassiker «Alice imWunderland» hat alle Zutaten, wie man sie auch aus Burtons Filmen«Charlie und die Schokoladenfabrik» und «Nightmare Before Christmas»kennt: jede Menge exzentrische Gestalten und verschrobeneAußenseiter, bizarre Handlungsorte und eine schaurige bisalptraumhafte Handlung.
Burton nahm sich für seine Version von «Alice im Wunderland», derbereits 25. Verfilmung des 1865 erschienenen Romans, einigeFreiheiten. In seiner Adaption ist es kein kleines Mädchen, sonderneine junge Frau (Mia Wasikowska), die während einer viktorianischenGartenfeier dem weißen, mit einer Weste bekleideten Kaninchen inseinen Bau folgt und damit einem lästigen Heiratsantrag entflieht.Alice stürzt in das Erdloch und lässt die Welt der Erwachsenen samtaller gesellschaftlichen Erwartungen hinter sich.
In den bisherigen Verfilmungen sei es immer nur um ein kleines,passives Mädchen gegangen, das verschiedene Abenteuer bestehe unddabei auf merkwürdige Figuren treffe, sagte Burton in einemInterview. Gefehlt hätte ihm dabei der gewisse Tiefgang. «Wir habennun versucht, die Ideen der Geschichten zu benutzen und damit etwaszu erschaffen, das sich zwar nicht buchstabengetreu an dieliterarische Vorlage hält, aber dennoch deren geistigen Kernbewahrt.»
In der fremden, zauberhaften Gegenwelt, die Burton mit großemAufwand und ausufernder Fantasie schuf, trifft Alice auf all diemerkwürdigen Wesen, die sich Lewis Carroll ausdachte: den verrücktenHutmacher (Johnny Depp - mit exzentrischem Make-Up, großenKulleraugen und Zahnlücke) und die dauergrinsende Katze, die nichtnur sprechen, sondern sich auch in Luft auflösen kann. Es gibt zudemdie gnadenlos herrschende Herzkönigin (Helena Bonham Carter), aufderen kleinem Körper ein viel zu großer Kopf sitzt.
Diese böse Königin vom Thron zu stoßen und damit derenTerrorregime zu beenden, wird zu Alices ureigener Aufgabe. Burtonlegte sich für die epische Neuverfilmung von «Alice im Wunderland»mächtig ins Zeug. Sämtliche Rollen sind prominent besetzt, etwa mit«Little Britain»-Darsteller Matt Lucas als ZwillingsbrüderpaarDiedeldum und Diedeldei oder Anne Hathaway als Weißer Königin.
Vor allem aber zog Burton sämtliche technischen Register, um einimmer wieder überraschendes optisches Spektakel zu bieten unddigitale Wesen wie die Tiere des Wunderlandes oder ein Heer ausSpielkarten zu erzeugen. Doch so fantasievoll Kostüme und Set auchkreiert wurden, so pixelgenau die wundersame Welt per Computergeneriert wurde: Die versponnene Poesie und die schauerlicheAtmosphäre der Romanvorlage vermochten Burton und sein Team nurbedingt erzeugen.