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Kinostart: 29. März Kinostart: 29. März: «Mr. Bean macht Ferien»

Von Wolf von Dewitz 22.03.2007, 09:37
Im neuen Kinofilm «Mr. Bean macht Ferien» verzieht Mr. Bean (Rowan Atkinson) sein Gesicht beim Essen in einem Restaurant. (Foto: dpa)
Im neuen Kinofilm «Mr. Bean macht Ferien» verzieht Mr. Bean (Rowan Atkinson) sein Gesicht beim Essen in einem Restaurant. (Foto: dpa) Universal film

Berlin/dpa. - Derbritische Komiker Rowan Atkinson gibt wie gewohnt den naiv-charmantenTölpel und bringt wortarm und gestenreich seine Gegenüber zurVerzweiflung. Auf der Reise verliert er Koffer, Pass und Fahrticket,bekommt aber Hilfe von einem russischen Jungen und einer hübschenFranzösin (Emma de Caunes, «The Science of Sleep»). Immer wiederkreuzt er die Wege eines selbstherrlichen amerikanischen Regisseurs,gespielt von Willem Dafoe («Spiderman»).

Mit schwarzem Humor wurde Atkinson in der britischen Serie «BlackAdder» zu Beginn der 80er Jahre bekannt. 1990 kam dann «Mr. Bean» insFernsehen. Die Serienfigur ist ein Sonderling, der auch inAlltagssituationen stets über die eigenen Füße stolpert. Bean machtAlbträume bis jenseits der Schmerzgrenze wahr. Er schließt sich nacktaus dem Hotelzimmer aus oder demoliert in der Bibliothek gutenWillens ein uraltes Buch. Das ist gute, komprimierte Situationskomikmit Kultstatus.

In «Mr. Bean macht Ferien» versucht Regisseur Steve Bendelack, diebitterböse Komik der Fernsehepisoden auf die Kinoleinwandhinüberzuretten. Zumindest den handzahmen Vorgängerfilm «Bean» (1997)übertrifft er. Damals war die Hauptfigur ein kindgerechter Trottel,der niemandem schadet, nicht einmal sich selbst. An der Kinokasseging die Rechnung auf: Nach Angaben der Produzenten war der Film miteinem Einspielergebnis von 260 Millionen Dollar ein großer Erfolg.

Auch die neue Komödie ist Popcornkino für die ganze Familie. Beanschließt auf seiner Reise Freundschaft mit einem russischen Jungen,der seinen Vater sucht. Die Nebenhandlung mit einem selbstverliebtenUS-Filmemacher bietet gelungene Abwechslung. Dabei blitztgelegentlich eine Prise schwarzer Humor auf. Auf der Fahrt durchFrankreich gerät Bean zufällig in die Filmaufnahmen für einenWerbespot. Darin lässt sich eine französische Schönheit auch vonfinsteren Wehrmachtsoldaten nicht vom Jogurt-Genuss abhalten. Bean,der sich kindisch über die schicken Uniformen freut, sprengt mitseinem unbedarften Einsatz als Statist das Set buchstäblich in dieLuft.

Doch jeder zündende Gag wird in die Länge gezogen. Auf einernächtlichen Fahrt im Auto sitzt Bean am Steuer und wird müde. Seineabrupte, plötzliche Einschlafbewegung ist ungewöhnlich und durchauswitzig. Danach wird derselbe Gag vier Mal wiederholt. Außerdem istder chaotische Engländer stolz auf seine Sprachkenntnisse: Erantwortet «Oui» und «Non» und bedankt sich artig mit «Gracias». Immerwieder sagt er überraschten Franzosen das spanische Wort. SolcheRunning Gags sind keine großen Lacher - aber immerhin bringen sie denZuschauer zum Schmunzeln. So ist es mit dem ganzen Film. Er ist keinHauptgewinn, aber zumindest keine Niete.