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Kinostart: 25. August Kinostart: 25. August: «Frau mit Hund sucht Mann mit Herz»

Von Andrej Sokolow 19.08.2005, 14:04
John Cusack als Jake und Diane Lane als Sarah in einer Szene des Films «Frau mit Hund sucht Mann mit Herz». Sarah ist geschieden, und heimlich hofft sie, ihr neuer Traumprinz würde ihr einfach so vor die Füße fallen. Jake möchte auch nicht länger Single sein, doch sein Dasein als Couch Potato ändert an diesem Zustand kaum etwas. Wie gut, dass Sarahs Schwestern die Initiative ergreifen. (Foto: dpa)
John Cusack als Jake und Diane Lane als Sarah in einer Szene des Films «Frau mit Hund sucht Mann mit Herz». Sarah ist geschieden, und heimlich hofft sie, ihr neuer Traumprinz würde ihr einfach so vor die Füße fallen. Jake möchte auch nicht länger Single sein, doch sein Dasein als Couch Potato ändert an diesem Zustand kaum etwas. Wie gut, dass Sarahs Schwestern die Initiative ergreifen. (Foto: dpa) warner brothers

Hamburg/dpa. - Die Kindergärtnerin Sarah (Lane), geht auf die 40 zu und ist vonihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen worden. Immer nochbenommen von dem Schock, verkriecht sie sich in ihrem Haus undscheint unfähig, eine neue Beziehung anzufangen. Viel zu lange gehtdas schon so, findet ihre Familie um den rüstigen Vater (ChristopherPlummer), und ihre Schwestern gehen ans Werk: In Sarahs Namen gebensie eine Internet-Kontaktanzeige auf, in die sie nicht nurhineinschreiben, sie sei «üppig», sondern auch als Anforderung anInteressenten: «Muss Hunde lieben» («Must love dogs», was auch derungleich kompaktere englische Titel des Films war), obwohl sie garkeinen Hund hat.

Das Ergebnis ist eine Kette von nervigen bis peinlichen Bewerbern,unter denen aber auch ein Juwel ist: Jake (Cusack) - intelligent,hoffnungslos romantisch und auch gerade geschieden mit einemgebrochenen Herzen. Er schaut sich Tag für Tag seinen Lieblingsfilm«Doktor Schiwago» an und baut wunderschöne Rennboote aus Holz, diekeiner kaufen will. Seine starken Hände streicheln zärtlich über dasmatt glänzende Holz.

Das erste Rendezvous von Sarah und Jake - beide mit geliehenHunden - geht völlig daneben. Aber der von Cusack verkörperte Jakeist so voller magnetischer Anziehungskraft, dass sich Sarah einerzweiten Chance gar nicht entziehen kann. Cusack soll seinen Text zueinem großen Teil selbst geschrieben haben, und vielleicht auchdadurch wirkt sein Jake trotz aller Realitätsferne - wie viele Männermit seinem Aussehen flüchten sich wohl in Holzarbeiten und exzessiven«Doktor Schiwago»-Konsum - am Lebendigsten.

Sarah läuft unterdessen gleich noch ein zweiter Traummann über denWeg. Bob, der Vater eines ihrer Schützlinge, hat sich gerade vonseiner Frau getrennt, ist ein liebevoller Vater und sieht verdammtgut aus (Dermot Mulroney, am besten bekannt als Bräutigam in «DieHochzeit meines besten Freundes»). Die eben noch für immerniedergeschlagene Frau ist plötzlich zwischen zwei Männern hin- undhergerissen. Die Gesetze des Genres besagen natürlich, dass sicheiner der beiden als falscher Fuffziger entpuppen wird. Nur welcher?

Bei US-Kritikern fiel der Film schwer in Ungnade. Sie beklagteneine schematische Handlung, ein Kritiker der «New York Times» fragtegiftig, ob Schauspielern heutzutage zusagten, ohne das Drehbuchgelesen zu haben. Beim Publikum war der Streifen ebenfalls keinKracher mit Einnahmen von 34 Millionen Dollar nach drei Wochen.

Und während in Deutschland der Skandal um Schleichwerbung in TV-Sendungen tobt, zeigt Hollywood, wie es richtig gemacht wird: DieSeite perfectmatch.com, über die im Film die ganzen Online-Flirtslaufen, gibt es wirklich, und sie verpasst es auch nicht, sichprominent mit der «Kino-Rolle» zu brüsten.