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Kinostart: 24. März Kinostart: 24. März: «The Nomi Song»

Von Jenny Tobien 18.03.2005, 11:17
Der Musiker Klaus Nomi ist in dem Dokumentarfilm «The Nomi Song» während eines Auftritts zu sehen. Geheimnisvoll, minimalistisch, außerirdisch - mit diesen Merkmalen beschreiben Weggefährten Nomi zu Beginn des Filmes. Der bizarre Avantgardekünstler begeisterte Ende der 70er Jahre die New Yorker Underground-Szene und stand kurz vor dem großen Durchbruch, als er 1983 das erste prominente Aids-Opfer wurde. Auf der Berlinale 2004 wurde 'The Nomi Song' mit dem Teddy Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. (Foto: dpa)
Der Musiker Klaus Nomi ist in dem Dokumentarfilm «The Nomi Song» während eines Auftritts zu sehen. Geheimnisvoll, minimalistisch, außerirdisch - mit diesen Merkmalen beschreiben Weggefährten Nomi zu Beginn des Filmes. Der bizarre Avantgardekünstler begeisterte Ende der 70er Jahre die New Yorker Underground-Szene und stand kurz vor dem großen Durchbruch, als er 1983 das erste prominente Aids-Opfer wurde. Auf der Berlinale 2004 wurde 'The Nomi Song' mit dem Teddy Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. (Foto: dpa) Arsenal Filmverleih

Hamburg/dpa. - Auf der Berlinale 2004 wurde «The Nomi Song» mit demTeddy Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Klaus Nomi kommt 1944 als Klaus Sperber in einem bayerischen Dorfzur Welt. Nach einem Musikstudium in Berlin zieht er in den 70erJahren nach New York. Dort hält sich der «merkwürdige kleine Mann»mit klassischen Jobs wie Tellerwäscher über Wasser, bis er sich mitseinen futuristischen Shows in der New-Wave- und Punk-Szene einenNamen macht. Seine ergreifende Stimme steht dabei im Kontrast zuseinen kalten, androgynen und roboterhaften Auftritten. «ZynischeRocker erstarren bei seinen Opernarien zu Säulen», beschreibt eineZeitzeugin im Film Nomis magische Wirkung.

Mit Konzertaufnahmen, Berichten von Wegbegleitern und privatemFilmmaterial versucht Horn das von Nomi selbst produzierte Geheimnisum seine Person zu lüften. Gezeigt wird ein unnahbareraußergewöhnlicher Exhibitionist. Besonders wertvoll sind diespärlichen Interviews mit dem Künstler und sein gemeinsamer Auftrittmit David Bowie in der US-Fernsehshow «Saturday Night Live».

Bandkollegen, Nachbarn, seine deutsche Tante und Bekanntebeschreiben mal emotional und nostalgisch, mal lustig undselbstdarstellerisch ein Stück New-Wave-Kultur, die Kunstfigur Nomiund ihren tragischen einsamen Tod. Horn gelingt ein unterhaltsamesund beeindruckendes Künstlerporträt. Allerdings bleibt heute wiedamals der Mensch Klaus Nomi hinter seiner perfekt inszeniertenMaskerade verborgen.