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Kinostart 22. November Kinostart 22. November: «Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht»

Von Juliane Gringer 19.11.2012, 10:37

HALLE (SAALE)/MZ. - Das Kind ist geboren, die fast tödlich geendete Geburt überstanden, die Mutter vom Vater gebissen und ihre Verwandlung zum Vampir geglückt: Mit dieser Faktenlage wird in "Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht - Teil 2", dem fünften Teil der Verfilmung der Bücher von Stephenie Meyer, das Finale der "Twilight"-Saga eingeläutet.

Eigentlich könnten der blasse Edward (Robert Pattinson), die schöne Bella (Kristen Stewart) und ihre Tochter Renesmee (Mackenzie Foy) nun also blass vor Glück miteinander vereint sein, bis dass die Morgendämmerung sie scheidet. Doch die Antwort auf die Frage "Happy End oder nicht?" lässt noch gut 116 Minuten auf sich warten, von denen einige quälend lang werden können.

Regisseur Bill Condon setzt stark auf die getragene Dramatik ausschweifender Naturaufnahmen und bedächtig gesprochener Dialoge. Damit schrammt er leider gefährlich nah an der Langeweile vorbei. Zum Glück reißt er das Ruder jedoch zum Ende hin noch rum: Ein wirklich gut gemachter Lichtblick ist eine blutrünstige Kampfszene, bei der sich die Fans im Kinosessel winden werden, wenn sie sehen, welchen ihrer Helden da einfach ruckzuck von dem bösen Vampirclan der Volturi die Köpfe abgerissen und flambiert werden.

Aber erstmal wird Bella am Anfang des Films in Edwards Familie, bei den Cullens, willkommen geheißen. Und sie muss lernen, mit ihren neuen Fähigkeiten klar zu kommen: Übermenschliche Sinne, immense Kraft und Schnelligkeit, sowie ein großer Durst nach Blut, den sie natürlich nicht an Menschen stillen will. Die Cullens geben gern ihre Erfahrungen weiter und erklären der Neu-Vampirin, was sie beachten muss, um in der Welt der Menschen nicht groß aufzufallen: Eine charmante Szene, in der ihr alle Tipps geben, zum Beispiel, dass sie regelmäßig blinzeln soll und die Schultern bewegen, damit es aussieht, als ob sie atmen würde. Auch Jacob, der Bella endgültig an Edward verloren hat, darf bei alldem mitspielen - als ein Vertrauter und Familienfreund.

Bella und Edward genießen ihr junges Eheglück. Das Motto lautet wie gewohnt: Romantik mit der Brechstange. Auch wenn die Gefühle zwischen den beiden im letzten Film etwas zu kurz kommen: Bis auf eine sehr verhaltene Sex-Szene wird nicht viel über ihre Liebe erzählt. Sie haben ja auch andere Sorgen: Ihre Tochter wächst beängstigend schnell. Und das Mädchen löst auch den Hauptkonflikt dieses Films aus: Es ist halb Mensch, halb Vampir und das provoziert die Volturi aufs Äußerste, die sich wild entschlossen auf den Weg zu den Cullens, ihren Erzfeinden, machen, um sie zu vernichten.#video

Die Cullens suchen sich derweil auf der ganzen Welt eine bunt gemischte Gruppe Verbündeter zusammen und glauben allen Ernstes, dass sie damit eine Chance gegen die fiesen Vampire mit den rotschwarzen Mänteln haben. Es kommt zum Showdown auf der altbekannten großen Lichtung.

Die Schauspieler tun ihr Bestes - das ist bei Robert Pattinson, dessen Mimik immer wie eingeschlafen wirkt - nicht viel, bei Kristen Stewart, die inzwischen auch mit anderen Rollen auf sich aufmerksam gemacht hat, schon deutlich mehr. Sonst gibt es wenig Highlights.

Die vier Bücher der Romanvorlage wurden für die Leinwand auf fünf Filme gestreckt. Der erste Teil des Finales war mit der Hochzeit von Bella und Edward, den Flitterwochen sowie der überraschend eingetretenen und dramatisch verlaufenden Schwangerschaft zwar auch dicht mit Handlung gepackt. Im zweiten Teil passiert nun letztlich leider nicht mehr viel. Er wirkt vor allem wie der abschließende Haken, den man nun an das Megaprojekt "Twilight" (siehe Kasten) machen kann - "Auftrag erledigt".

"Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht - Teil 2", von vielen belächelt, von vielen sehnlichst erwartet, ist ein Film, der die Welt nicht besser macht. Es gelingt ihm aber, viele Menschen zu berühren, er befriedigt Sehnsüchte und macht seine Fans vielleicht sogar ein Stück weit glücklich. Wenn ein Film das schafft, dann hat er schon eine ganze Menge erreicht.

«Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht»
Fantasy, USA 2012, Regie: Bill Condon
FSK: Ab 12 Jahre
Der Film startet u. a. im Cinemaxx Halle und UCI Dessau-Roßlau.