Kinostart: 21. April Kinostart: 21. April: «Kebab Connection»
Hamburg/dpa. - Dabei ist der Held der Geschichte, Ibo (Denis Moschitto), sogardem Hamburger Filmemacher nachempfunden. «Im frühen Stadium unsererZusammenarbeit überraschte uns Fatih mit der durchaus ungewöhnlichenIdee, den ersten deutschen Kung-Fu-Film machen zu wollen», erzähltProduzent Ralph Schwingel (Wüste Film). In «Kebab Connection» nun istBruce-Lee-Fan Ibo von diesem Wunsch besessen, darf zunächst aber ersteinmal einen Werbespot für die Dönerbude seines Onkels Ahmet drehen.Der Film wird ein Knaller und Ibo zum Star in seinem Viertel. Dochschon bald reißt ihn seine deutsche Freundin Titzi (Nora Tschirner)aus allen Träumen: Sie ist schwanger.
Jetzt hat Ibo ein Problem - nicht nur mit der künftigenVerantwortung als Vater, sondern auch mit seiner Familie. Schließlichhatte sein eigener Vater ihm stets eingeschärft: «Du darfst mit einerdeutschen Frau ausgehen, du darfst mit einer deutschen Fraueinschlafen, du darfst mit einer deutschen Frau aufwachen, aber dudarfst eine deutsche Frau nie schwängern!» Auch Titzi muss sichVorwürfe gefallen lassen: «Hast Du schon mal einen Türken gesehen,der einen Kinderwagen schiebt?» Für Ibo beginnt eine turbulente Zeit- und für den Zuschauer der schrägen Komödie ebenfalls.
In einer Mischung aus Liebesgeschichte und Familienkomödie lässtRegisseur Arno Saul in seinem zweiten Kinofilm nach «Grüne Wüste»(1999) verschiedene Kulturen aufeinanderprallen. «Kebab» istvollgestopft mit Gags, die mal originell, übermütig und verwegen inSzene gesetzt wurden, begeistert mit Kung-Fu-Szenen sowie Zitaten ausTarantino-Filmen und lässt den Spaß der Schauspieler an diesem Dreherkennen. Deutliche Schwächen weist die rasante Komödie auf, wenn siemit zuviel Plattheit und Altbekanntem Lacher ernten will, wenn Ibosich etwa beim Schwangerschaftskurs und Windelwechseln abmüht.
Das Interesse am Multi-Kulti-Thema und Culture-Clash-Komödien, wiesie schon mit «Kick it like Beckham» oder «My big fat Greek Wedding»zu sehen waren, ist für Moschitto («Süperseks») naheliegend: «DieserHype, der derzeit um das Thema gemacht wird, lässt natürlichirgendwann wieder etwas nach. Langfristig ist das Thema aber dennochnicht mehr vom deutschen Film zu trennen...Da liegt so ein Potenzialfür gute Geschichten, dem können sich Filmemacher einfach nichtentziehen.» Den Kölner italienisch-türkischer Abstammunginteressierte an Ibo nicht nur der «ähnliche Hintergrund». «Auch diekleinen Action-Einlagen haben mich gereizt, zumal ich selbst zehnJahre lang Kung Fu gemacht habe. Und wann hat man schon mal alsSchauspieler in Deutschland die Gelegenheit zu solchen Szenen!»