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Kinostart: 21.5. Kinostart: 21.5.: «Public Enemy No.1»

Von Sabine Glaubitz 14.05.2009, 11:46
Nach einem Überfall im Film «Public Enemy No. 1 - Todestrieb» sind das Verbrecher-Duo Jacques Mesrine (Vincent Cassel, li.) und François Besse (Mathieu Almaric) auf der Flucht. (FOTO: DPA)
Nach einem Überfall im Film «Public Enemy No. 1 - Todestrieb» sind das Verbrecher-Duo Jacques Mesrine (Vincent Cassel, li.) und François Besse (Mathieu Almaric) auf der Flucht. (FOTO: DPA) Senator Entertainment Ag

Paris/dpa. - Während Frankreichs Presse den Gangster und Ausbrecherkönigin den 70er Jahren fast zum Helden machte, jagte ihn die Justiz alsStaatsfeind Nr. 1. Mit der Verfilmung der Lebensgeschichte vonJacques Mesrine (1936-1979) in zwei Teilen ist dem französischenRegisseur Jean-François Richet ein Gangsterfilm gelungen, der wedermit Gewaltszenen überfrachtet ist noch in die simplen Klischees vonGut und Böse verfällt. Teil eins, «Public Enemy No.1 - Mordinstinkt»,lehnte sich an die gleichnamige Autobiografie an, die der KillerMitte der 70er Jahre im Gefängnis schrieb. Teil zwei, «Public EnemyNo. 1 - Todestrieb», startet am 21. Mai in den deutschen Kinos.

Die Filmästhetik des Thrillers macht die 60er und 70er Jahrewieder lebendig. Die Geschichte zeichnet ohne cineastische Stilbrüchezwei Jahrzehnte Gangsterleben nach. Die Besetzung des Films vereintdie Crème de la Crème der französischen Schauspieler: Vincent Casselin der Rolle als Mesrine, Gérard Depardieu, Cécile de France undLudivine Sagnier.

Im ersten Teil zeichnete der Regisseur mit einer konventionellenErzählklammer Mesrines Weg vom kleinen Gauner zum Killer nach.«Mordinstinkt» beginnt mit den letzten Worten des Verbrechers, der am2. November 1979 von der Polizei gestellt und erschossen wurde, undendet mit spektakulären Ausbruchsszenen aus dem kanadischen Knast. In«Todestrieb» wandelt sich der Zweiteiler zum psychologischen, atemloserzählten Thriller.

Der Film sorgte in Frankreich gleich aus mehreren Gründen fürSchlagzeilen. Zunächst wegen seiner hervorragenden Besetzung. Für dieRolle des eiskalten, brutalen und charismatischen Mesrine wurdeVincent Cassel mit dem César für den besten Schauspielerausgezeichnet. Nicht weniger überzeugend ist Cécile de France alsseine Komplizin Jeanne. Mesrine und Jeanne wurden in Frankreich überJahre als «Bonnie und Clyde» berühmt-berüchtigt.

Die Frage nach den genauen Umständen von Mesrines Tod vor genau 25Jahren, ist auch heute noch nicht geklärt. Er wurde am 2. November1979 nachmittags um 15.15 Uhr von der Polizei durch 20 Kugeln auseinem Laster heraus getötet. Seine damalige Freundin, die dabeischwer verletzt wurde, beschuldigt die Polizei, Mesrine kaltblütigumgebracht zu haben - ein Vorwurf, den auch sein Sohn, Bruno Mesrine,erhebt.

Das Biopic macht seinem Genre alle Ehre: Es zeichnet einGangsterbild, bei dem sich Actionszenen, Split Screens undpsychologisierende Momente meisterhaft die Waage halten.