Kinostart: 19. Oktober Kinostart: 19. Oktober: «Jede Sekunde zählt - The Guardian»

Stuttgart/dpa. - Kevin Costner und Ashton Kutcher finden hier alslegendärer Superretter Ben Randall und junger Heißsporn Jake Fischerzueinander. Ihre reibungsvolle Lehrer-Schüler-Beziehung entwickeltsich zu einem Vater-Sohn-Bund. Regisseur Andrew Davis («Auf derFlucht») hat dieses Actiondrama in Szene gesetzt, mit manchenGefühlswellen bei hohem Seegang. Der Film trieft vor Heroismus undmündet in ein esoterisch verkitschtes Finale. Inspiriert von den Folgen des Hurrikans «Katrina» schildert «TheGuardian» wie schon «World Trade Center» Katastrophengeschehen nichtaus Sicht ziviler Opfer, sondern der uniformierten und todesmutigenRetter. «Ich wollte herausstellen, welchen physischen, psychischenund emotionalen Tribut dieser Beruf einfordert», sagt DrehbuchautorRon L. Brinkerhoff. Er habe vor allem diese bisher vielen unbekannteEinheit vorstellen wollen, die - anders als der Rest des Militärs -auf das Retten von Menschenleben spezialisiert ist. Am Anfang und Ende dieser effektreichen und mehr als zweistündigenStory kämpfen Schiffbrüchige im tosenden Wasser um ihr Leben, alsdann immer wieder aus dem Nichts der Rettungshubschrauber naht. Einemörderische Welle im tosenden Sturm zermalmt in der Eingangssequenzein Boot. Ben, der so viele Menschenleben wie sonst keiner gerettethat, springt vom Hubschrauber zu den Ertrinkenden, als kurz daraufder Helikopter an einer neuen Welle zerschellt und in Flammenaufgeht. Nur Ben kommt mit dem Leben davon. Doch statt nach diesem schweren Trauma nun ruhiger zu treten, seinverkorkstes Leben mit seiner vereinsamten Noch-Ehefrau und seinekörperlichen Gebrechen in den Griff zu bekommen, stürzt er sich ineine neue Aufgabe. Er heuert an als Ausbilder in der Eliteschule fürangehende Rettungsschwimmer, unter ihnen auch der selbstverliebte undbrillante Athlet Jake Fischer, dargestellt von Teenie-LieblingKutcher. Das Ex-Model gewinnt an der Seite des Hollywood-VeteransCostner («Der mit dem Wolf tanzt») dabei als Schauspieler deutlich anProfil. In dem weniger temporeichen Mittelteil plätschert der Film imSwimmingpool vor sich hin. Hier bringt Ben den oft auch im Wasserbekleideten Rekruten mit umstrittenen Methoden bei, dass es auf mehrankommt, als Schwimmrekorde zu brechen. «Dasein, damit andere lebenkönnen» ist das Motto der Einheit, eine Lektion, die der rebellischeJake schmerzhaft lernen muss. Der Alltag im Trainingscamp dreht sichum Teamgeist, um die Rolle und Ängste von Frauen im Leben der Retterund um Gewalt in dieser militärischen Welt. In den Nebenrollenstechen Neal McDonough als Bens kritischer Co-Trainer und MelissaSagemiller als Jakes kühle, aber kluge Freundin mit einer ganzeigenen Kraft und mit Pfiff heraus. Als Jake - nun erwachsen geworden - seine Ausbildung mit Bravourabschließt, wechselt die Handlung wieder brachial in den bitterenRetteralltag mit wunderbar inszenierten Bildern der rauen Beringsee,karstigen Klippen Alaskas und Monsterwellen. Wo jetzt Jake seineErfüllung findet, ist Ben, sein Lehrer, wegen seiner Albträume zumScheitern verurteilt. Er gibt endlich auf, doch auch seine Ehe istnicht mehr zu retten. Als ihm nichts mehr bleibt, er dann doch nochein letztes Mal ausrückt, um Jake, den Sohn, den er nie hatte, auseiner Bootskajüte vor dem Ertrinken zu retten, ist auch sein Ende nahund er wird zur Gott ähnlichen Figur verklärt.