Kinostart: 19. Mai Kinostart: 19. Mai: «Star Wars: Episode III - Die Rache des Sith»

Hamburg/dpa. - Diese Vorbestimmtheit der Ereignisse machte die besondereHerausforderung dieses Films aus. Schließlich wissen alle, was kommt,die Frage aber lautet: Wie und warum? Mit seiner Antwort dürfte Lucasdie Kritiker verstummen lassen, die die beiden vorherigen Teile alszu leichtgewichtig abgetan haben. Die tragische, von Schmerz erfüllteGeschichte über den Wandel von Gut zu Böse und das Scheitern der Jedirechtfertigt im Kontrast nicht nur die harmlose Atmosphäre der beidenVorgängerfilme, sondern verleiht auch der Original-Trilogie eine neueDimension. «Episode III» ist das Kernstück der gesamten Saga undvielleicht der tiefgründigste und größte aller sechs Filme.
Anakin (Hayden Christensen), der begabteste aller Jedi-Ritter,wird immer stärker. In Schlachten ist er tapfer und furchtlos, unddoch lebt er in ständiger Angst - der Angst, seine geliebte Padme(Natalie Portman) zu verlieren. Zugleich wächst seine Wut über dierigide Jedi-Ideologie. Nachdem Padme ihm offenbart, dass sieschwanger ist, beginnen ihn Albträume zu quälen, in denen sie bei derGeburt stirbt. Als Anakin hört, man könne mit Hilfe der dunklen Seiteder Macht Menschen vor dem Tod retten, sieht er sich vor einedramatische Wahl gestellt. Ein mächtiger Feind der Jedi-Ritter führtihn gekonnt in Versuchung und nährt seine Ängste und Machtgier, biser zu einem Monster wird.
Das alles geschieht vor dem Hintergrund eines zerstörerischenKrieges, gewaltiger Schlachten mit überbordenden Spezialeffekten undspektakulärer Lichtschwert-Duelle. Der gesamte Film wurde digital imStudio gedreht, draußen wurden nur einige Landschaftsaufnahmengemacht, um sie später als Hintergrund einzubauen. Die Original-Trilogie, die eigentlich rund 20 Jahre später spielt, kann da optischauch nach der Überarbeitung der 90er Jahre nicht mithalten.
Aber auch die Nostalgiker kommen auf ihre Kosten. Chewbacca, HanSolos befellter Co-Pilot, betritt die Bühne in einer Schlacht aufseinem Heimatplaneten. Der kleine grüne Jedi-Meister Yoda bekommtseinen großen Moment, der erklärt, warum er später als großer Kriegergilt. Die Jedi-Kampfschiffe sehen bereits den späteren X-Wings derRebellen gegen das Imperium ähnlich, Sternenkreuzer schweben durchsAll, und auch der Korridor des Rebellen-Schiffs, in dem derallererste «Star Wars»-Film begann, wurde detailgenau nachgebaut.
Insgesamt hat Lucas alle Aspekte der Geschichte brillantmiteinander verwoben. Der Film ist wie ein riesiges Puzzlestück, dasnahtlos die Lücke schließt. Selbst in Ewan McGregor glaubt mandiesmal den jüngeren Obi-Wan zu erkennen und in Padme Ähnlichkeit mitihrer Film-Tochter Leia. Symbolischerweise drehte Lucas die letzteSzene im britischen Elstree Studio genau an der Stelle, an der er1976 die allerersten «Star Wars»-Aufnahmen machte.
Als er begann, die Vorgeschichte zu erzählen, hätten vieleerwartet, dass Darth Vader gleich im ersten Film auftaucht und derZerstörung freien Lauf lässt, sagt Lucas. Ihm sei jedoch vielwichtiger gewesen zu zeigen, wie es dazu kam, dass in dem guten undliebevollen Jungen Anakin die dunkle Seite der menschlichen Natursiegte und daneben aus einer Demokratie ein Imperium wurde.
Vergangenen Sommer tauchten Gerüchte auf, Lucas plane weitere dreiFilme über den Krieg der Sterne und habe seine Angestellten bereitszum Stillschweigen darüber verpflichtet. Der 61-Jährige selbstdementiert dies entschieden. Er wolle sich nun lieber kleinenavantgardistischen Filmen zuwenden, sagt er. Immerhin soll es aberdemnächst zwei TV-Serien mit «Star Wars»-Figuren geben: einecomputeranimierte und eine mit echten Schauspielern.