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Kinostart: 18. Januar Kinostart: 18. Januar: «Schwere Jungs»

Von Christoph Gahlau 11.01.2007, 08:19
Gamser (Sebastian Bezzel) sitzt in dem neuen Kinofilm «Schwere Jungs» am Steuer seines Bobs. (Foto: dpa)
Gamser (Sebastian Bezzel) sitzt in dem neuen Kinofilm «Schwere Jungs» am Steuer seines Bobs. (Foto: dpa) Constantin

Hamburg/dpa. - Doch seiteiner Niederlage bei einem Kinderrennen im Jahr 1936 sinnt Gamser aufRevanche am Dauerrivalen. Schließlich wittert er seine Chance: DerGarmisch-Partenkirchener Dorfler ist als amtierender Bob-Weltmeisterbei den Olympischen Winterspielen in Oslo 1952 dabei. Gamser aberliest zufällig in der Zeitung, dass Deutschland noch ein zweites Teammelden kann und trainiert fortan wie ein Besessener.

«Schwere Jungs» ist nach «Wer früher stirbt, ist länger tot» derzweite Spielfilm des jungen bayerischen Regisseurs Marcus H.Rosenmüller und basiert auf wahren Begebenheiten. Der 33-Jährigeerzählt diesmal eine Charaktergeschichte und unternimmt mit seinenZuschauern wieder eine Reise in seine Heimat. Seine beidenHauptfiguren sind zwei echte bayerische Dickschädel. Doch währendDorfler als Erbe einer Brauerei vom Erfolg verwöhnt ist, kommt Gamseraus der Verliererspur nicht heraus. Gerade deswegen ist es das größteZiel des ewigen Außenseiters, den Dorfler bei Olympia zu besiegen.Für Gamser-Darsteller Sebastian Bezzel war diese Rolle ein Heimspiel,wurde der 35-Jährige doch in Garmisch-Partenkirchen geboren.

Rosenmüllers Komödie bietet auch einen humorvollen Einblick in dieWelt des Bobsports vor mehr als einem halben Jahrhundert. Damals warman noch der Auffassung, Bobfahrer müssten reichlich Gewicht auf dieWaage bringen, um möglichst schnell die Bahn hinunter zu kommen,erklärt der Regisseur. Er sei selbst bei den Dreharbeiten mit einemaltmodischen Bob den Eiskanal hinab gefahren. «Das war eineHöllentour,» erinnert sich Rosenmüller.

«Schwere Jungs» ist ein Film für die ganze Familie, die Dialogesind trotz des Dialekts leicht zu verstehen. Große Überraschungen beider Handlung bleiben allerdings aus, der Zuschauer kann zumeist schonden nächsten Witz erahnen. Dass die Lachmuskeln dennoch reichlichstrapaziert werden, dafür sorgt auch Komiker Bastian Pastewka inseiner Rolle als olympischer Teamleiter für die Bob-Mannschaften.

Der junge bayerische Regisseur lässt die Geschichte zwar inGarmisch-Partenkirchen und Oslo spielen, gedreht wurde aber vor allemin St. Moritz in der Schweiz und in der Nähe des tschechischenLiberec. Innerhalb von 40 Tagen waren die Szenen von «Schwere Jungs»im Kasten. Die Dreharbeiten seien ganz schön stressig gewesen,erinnert sich Rosenmüller. «Im Winter wird es spät hell und frühdunkel. Da mussten wir das Licht ausnutzen».

Am Ende seiner Story über zwei Streithähne kann Rosenmüllerübrigens nicht auf den erhobenen Zeigefinger verzichten. Dann nämlichschaffen es beide Hauptfiguren doch noch, über ihre Schatten zuspringen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: die Goldmedaille fürDeutschland zu gewinnen.

Dorfler (Nicholas Ofczarek, v-l), Toni (Daniel Zillmann), Franzl (Michael A. Grimm) und Leusl Peter (Simon Schwarz) rodeln in dem neuen Kinofilm «Schwere Jungs» mit einem Bob den Eiskanal hinunter. (Foto: dpa)
Dorfler (Nicholas Ofczarek, v-l), Toni (Daniel Zillmann), Franzl (Michael A. Grimm) und Leusl Peter (Simon Schwarz) rodeln in dem neuen Kinofilm «Schwere Jungs» mit einem Bob den Eiskanal hinunter. (Foto: dpa)
Constantin