Kinostart: 16. November Kinostart: 16. November: «Die Super-Ex»

Hamburg/dpa. - Man stelle sich dann vor, sie trifft einen netten Typen,der aber schnell die Nase voll hat von der Power-Dominanz, sieabserviert und damit einen wahrhaft unbändigen Zorn auf sich lenkt.Aus dieser witzigen Idee machte «Ghostbusters»-Regisseur Ivan Reitmandie Komödie «Die Super-Ex» mit Uma Thurman und Luke Wilson in denHauptrollen.
Bei diesen Namen kann der Film nur super werden, ist man geneigtzu glauben, doch ganz so kommt es nicht. Reitman hat nämlich seineneher einfachen, etwas unbedarften Komödienstil der 80er ins Heutemitgenommen. Sogar das Bild kommt einem irgendwie so körnig wie beiälteren Filmen vor. Was aber damals mit einem jungen Bill Murray oderDan Aykroyd funktionierte, wirkt heute eher wie Klamauk. DerBösewicht Professor Bedlam ist eine Witzfigur - wahrscheinlichgewollt, das macht es aber auch nicht leichter. Das Finale ertrinktim Zuckerguss der Gefühle - und zwar so, dass man sich gar nichteinreden kann, das sei alles nur Farce. Wäre es bei vielen anderenKomödien heutzutage auch, die eher einen ironischen bis mild-zynischen Ton einschlagen, doch Reitmans Art ist das nicht. Und derPower-Sex, bei dem Wände und Möbel zu Bruch gehen - naja...
Trotzdem: Lustig ist der Film allemal. Und das ist neben den Gagsim Drehbuch vor allem dem komödiantischen Talent von Thurman undWilson zu verdanken. Da gibt es diese exzentrische Szene, in der einMeteorit auf New York zurast, G-Girl alias Jenny Johnson aber genughat von den ständigen Rettungsaktionen und lieber ihr Gericht beimItaliener essen will, während ihr Freund langsam nervös wird und mitden Augen rollend darauf besteht, dass «langsam jemand mal etwasdagegen unternehmen sollte». Superhelden-Klischees werden auch aufdie Schippe genommen: Wenn Jenny sich in G-Girl verwandelt, hat sienatürlich ein hautenges Kostüm an und ihre Haare werden von braun zublond.
Jenny ist so attraktiv wie Uma Thurman es eben sein kann, doch füreine Beziehung ist sie nicht zu gebrauchen: Misstrauisch, süchtignach Kontrolle und über-eifersüchtig. Der von Wilson gespielte Mattist dagegen nur ein netter Durchschnittskerl, der normalerweiseFrauen wie ihr nur hinterherschauen dürfte - doch vielleicht geradeweil die Superheldin etwas ganz gewöhnliches sucht, bekommt auch ereine Chance. Anfangs ohne zu wissen, mit wem er sich da eingelassenhat. Ertragen kann er den Druck jedoch nicht lange und entdeckt insich stattdessen zunehmende Sympathie für seine unauffälligeArbeitskollegin Hannah.
Man kann aus dem Film letztlich auch lernen: zum Beispielniemandem den Laufpass zu geben, der gerade das Abendessen mit einemsehr, sehr großen Messer zubereitet und überhaupt vorsichtig zu sein,wenn der Partner einen mit Autos, Laternen oder Haien bewerfen kann.