Kinostart 15. Dezember Kinostart 15. Dezember: «Sarahs Schlüssel»
Paris/MZ. - Nach "Die Kinder von Paris" folgt nun mit "Sarahs Schlüssel" von Gilles Paquet-Brenner ein weiterer Film, der sich mit den Auswirkungen der berüchtigten "Vel d'Hiv" auseinandersetzt - jener Massenrazzia in Paris am Morgen des 16. Juli 1942, die von den deutschen Besatzern beim Kollaborationsregime in Auftrag gegeben wurde. Französische Polizisten und Soldaten verhafteten und deportierten damals mehr als 13 000 Juden.
Anders als "Die Kinder von Paris" wählt Gilles Paquet-Brenner in "Sarahs Schlüssel" aber nicht das epische Kinoformat, sondern konzentriert sich - dem Roman von Tatiana De Rosnay folgend - auf ein Einzelschicksal, das bis in die heutige Gegenwart hineinwirkt.
Als die Polizisten am Morgen die Wohnung stürmen, schließt die zehnjährige Sarah Starzynski (Mélusine Mayance) ihren jüngeren Bruder in einem tapezierten Wandschrank ein, um ihn vor dem Zugriff der Häscher zu schützen. Erst Wochen später gelingt ihr aus dem französischen Internierungslager die Flucht und das Mädchen setzt alles daran, den Bruder in Paris aus dem Versteck zu befreien.
Parallel zu den dramatischen Ereignissen in der Vergangenheit erzählt der Film von der in Paris lebenden amerikanischen Journalistin Julia Jarmond (Kristin Scott Thomas), die im Jahre 2009 eine Reportage über die Razzia von 1942 schreiben soll und herausfindet, dass das Leben ihrer eigenen Familie eng mit den Ereignissen verbunden ist.
Der Film behält Sarahs Schicksal weit über das Ende des Krieges hinaus im Blick. Gleichzeitig verändert sich durch die Auseinandersetzung mit Sarahs Geschichte auch Julias Sicht auf ihr eigenes Leben. Solche Verbindungen zwischen dramatischen Ereignissen in der Vergangenheit und den privaten Wehwehchen unserer komfortablen Gegenwart wirken oft etwas gestelzt. Aber in diesem Fall geht das Konzept auf, weil die hervorragende Kristin Scott Thomas die beiden Handlungsebenen in ihrem Spiel glaubwürdig zusammenbringt.
Sarahs Schlüssel
Drama, F 2010, Regie: Gilles Paquet-Brenner
fsk: ohne Angaben
Der Film startet u. a. im Lux - Kino am Zoo, Halle, Seebener Str. 172.