Kinostart: 13. Mai Kinostart: 13. Mai: «Illuminati»

Rom/dpa. - Der Papst ist tot, die Tränen seines Privatdienersfallen auf den zerstörten Fischerring. Ortswechsel: Im hypermodernenForschungszentrum der Europäischen Organisation für Kernforschung(CERN) in Genf verliert der Chef ein Auge und sein Leben. Ungeachtetvon Blut und Trauer singen auf dem römischen Petersplatz dieMenschenmassen unbeirrt weiter, in Erwartung eines neuenKirchenoberhauptes. Und in den fernen USA zieht der amerikanischeSymbologe Robert Langdon im Swimmingpool seine Bahnen. Mit mächtigen,spannungsgeladenen Bildern beginnt die neue Dan-Brown-Verfilmung«Illuminati». Star-Regisseur Ron Howard, der schon beim Vorgänger«The Da Vinci Code - Sakrileg» (2006) Regie führte, hält denenergiereichen Rhythmus bis zum Schluss.
«Bang, Bang, Bang. Man hat keine Zeit für etwas anderes», bringtes Hauptdarsteller Tom Hanks alias Robert Langdon auf den Punkt.Atemlos entrollt sich der klerikale Thriller. Die Handlung isteinfach und kompliziert zugleich. Wer Browns Roman gelesen hat, weiß,wovon die Rede ist. Dem Regisseur gelingt es jedoch, schlüssiger zusein als sein schreibender Kollege.
Antimaterie - auch «Gottespartikel» genannt, da aus ihr allesentstanden sein könnte - wird unmittelbar nach ihrer erstmaligenHerstellung im CERN gestohlen. Vier Kardinäle werden kurz vor derPapstwahl brutal entführt. Alle Spuren deuten auf die «Illuminati»,einen geheimen Wissenschaftlerbund, der aus Rache für erlittenesUnrecht die Kirche ausrotten will. Der Vatikan selbst ruft seinenErzfeind zur Hilfe: den Symbolforscher Robert Langdon, wie schon imVorgänger «Sakrileg» dargestellt von Hanks. Ihn unterstützt die jungeKernforscherin Victoria Vetra, verkörpert von der überraschendenisraelischen Schauspielerin Ayelet Zurer.
Langdons Symbolsuche führt ihn auf einen geheimnisvollen Pfadquer durch Rom, wo die Entführten und die Antimaterie versteckt seinkönnten. Auf den Spuren der vier Elemente - Feuer, Wasser, Erde undLuft - hetzt er in einer gewaltigen Schnitzeljagd und einem Crescendoan Geschwindigkeit, Brutalität und Komplikationen durch Rom. In denHauptrollen bestechen auch Ewan McGregor als zwiespältiger Papst-Vertrauter (Kamerlengo), Stellan Skarsgard als Chef der SchweizerGarde und Armin Müller-Stahl als Kardinal sowie der gebürtige RömerPierfrancesco Favino als Inspektor Ernesto Olivetti.
Nicht ohne Komik lässt Howard im Vatikan zwei Kulturen, zweiLebensgeschwindigkeiten aufeinanderprallen. Mit Langdon und Vetrastoßen das Neue, das Moderne auf die würdevolle Behäbigkeit dervatikanischen Riten - und auf die Langsamkeit der italienischenPolizei. Einmalig der Kulturkontrast in der Szene, in der Langdonunter Hochstress seine italienischen Begleiter auffordert, nicht mehrals Carabinieri, sondern als «echte Cops» zu handeln, und diese ihndaraufhin in einer heißen Autojagd zum gewünschten Ort begleiten.
Ron Howard gelingt mit «Illuminati» vor allem eine berauschendeHommage an Rom. Diese ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dassdem Regisseur und seiner Truppe das Drehen im Inneren des Vatikan undder Kirchen untersagt worden war. Über 250 000 Fotos undVideomaterial soll der Amerikaner und sein Technikteam mit Hilfe von«falschen Touristen» in den Kirchen an Land gezogen haben. DerPetersdom und die Sixtinische Kapelle wurden in Hollywood ganz neugebaut. Italienische Journalisten sprachen nach der Weltpremiere vorOrt von einem «großartigen Werbespot für die Ewige Stadt».