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Kinostart: 11. August Kinostart: 11. August: «Charlie und die Schokoladenfabrik»

Von Birgit Heidsiek 04.08.2005, 08:22
Johnny Depp als Schokoladenfabrik-Besitzer Willy Wonka in einer Szene aus dem Film «Charlie und die Schokoladenfabrik», der am 11.08.2005 in den deutschen Kinos anläuft. Wonka will nach einer langen Phase der Zurückgezogenheit wieder Kontakt mit seinen Kunden aufnehmen, er lädt fünf Kinder mit erwachsenen Begleitern zu einer Besichtigungstour ein. Schnell stellt sich heraus, dass nur eines der Kinder für seinen Überraschungspreis in Frage kommt: Charlie, der einzige Liebenswerte in der Gruppe verzogener kleiner Biester. (Foto: dpa)
Johnny Depp als Schokoladenfabrik-Besitzer Willy Wonka in einer Szene aus dem Film «Charlie und die Schokoladenfabrik», der am 11.08.2005 in den deutschen Kinos anläuft. Wonka will nach einer langen Phase der Zurückgezogenheit wieder Kontakt mit seinen Kunden aufnehmen, er lädt fünf Kinder mit erwachsenen Begleitern zu einer Besichtigungstour ein. Schnell stellt sich heraus, dass nur eines der Kinder für seinen Überraschungspreis in Frage kommt: Charlie, der einzige Liebenswerte in der Gruppe verzogener kleiner Biester. (Foto: dpa) Peter Mountain

Hamburg/dpa. - Mit demturbulenten, schwarzhumorigen Fantasy-Abenteuer «Charlie und dieSchokoladenfabrik» bringt der amerikanische Regisseur Tim Burton(«Edward mit den Scherenhänden», «Mars Attacks!») jetzt den weltweitbeliebten, 1964 erschienenen Kinderbuchklassiker von Roald Dahl aufdie Kinoleinwand: farbenfroh, fantasievoll, fantastisch.

Bei dem vergnüglichen, aufwendigen Kino-Spektakel - ein Remake des1971er Films mit Gene Wilder in der Hauptrolle - war Felicity Dahlals ausführende Produzentin mit von der Partie. Die Witwe undNachlassverwalterin des gestorbenen britischen Schriftstellers hatteBurton bereits die Verfilmungsrechte für «James und derRiesenpfirsich» übertragen.

«Unser Ziel bei der Leinwand-Adaption dieses Stoffes war, uns soeng wie möglich an die Originalvorlage zu halten», erklärt Burton.Mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraute er denamerikanischen Drehbuchautor John August («Big Fish»), derverschiedene Rückblenden in das Skript einbaute, die Aufschluss überdie traumatischen Kindheitserfahrungen des kauzigenSchokoladenfabrikanten Willy Wonka geben. «Das war für mich eingroßer Luxus», bekennt Depp. «Denn als Schauspieler versuche ichimmer, meiner Figur auch einen Hintergrund zu geben.»

Im Mittelpunkt dieses zeitlosen, modernen Märchens steht einkleiner Junge (Freddie Highmore) aus ärmlichen Verhältnissen, derdavon träumt, einmal diese mysteriöse Fabrik zu besuchen. SämtlicheArbeiter, darunter auch sein Großvater (David Kelly), wurden vor 15Jahren entlassen, dennoch werden dort wie von Zauberhand weiterhingigantische Mengen von Schokolade produziert. Fünf Kinder will dervöllig zurückgezogen lebende Fabrikboss in sein Geheimnis einweihen.Zu diesem Zweck versteckt er in den Millionen von Schokoladentafeln,die rund um den Erdball ausgeliefert werden, fünf goldeneEintrittskarten. Zu den ersten glücklichen Gewinnern zählen einnaschsüchtiger Deutscher (Philip Wiegratz), die amerikanischeWeltmeisterin im Kaugummikauen (Anna Sophia Robb), eine verzogeneGöre reicher Eltern (Julia Winter) sowie ein Videospiel-süchtigerJunge (Jordan Fry).

Gedreht wurde «Charlie und die Schokoladenfabrik» in denbritischen Pinewood-Studios, wo die Produktion sieben Hallen belegte.«Ich dachte, wir arbeiten meistens vor der Blue Screen», sagtHighmore. «Aber stattdessen wurden gigantische Sets gebaut.» Zu deneindrucksvollen Bauten gehörten dort eine kleine Stadt, dieAußenansicht der Fabrik, höhlenartige Säle mit ganzen Landschaftenwie einem Schokoladenwasserfall sowie urtümliche Apparaturen zurProduktion von köstlichen Süßigkeiten. «Es war mir wichtig, an echtenSets zu arbeiten, um so viel wie möglich real mit der Kamera zufilmen», erläutert der Regisseur. «Wir haben versucht, die Computer-generierten Effekte auf ein Minimum zu beschränken.»

Burton kreiert dadurch mit visueller Wucht ein faszinierendesWunderland in schillernden, knalligen Bonbonfarben, in dem die allzugierigen Kinder einige bitterböse Überraschungen erleben. Auf dieserabenteuerlichen Odyssee wird allerdings nicht nur den Kleinen mitgeballter Ironie eine Lektion für das Leben erteilt, sondern auch demscheuen Schokoladen-Produzenten eine ganz neue Wertschätzungvermittelt.

Die rasant inszenierte Handlung, der Burton einige unvorhersehbareWendungen verleiht, ist zur Freude von Cineasten mit originellenZitaten aus Stanley Kubricks «2001» gespickt. «Charlie und dieSchokoladenfabrik» bietet einen atemberaubenden Kinospaß für dieganze Familie, bei dem den Kindern das Lachen eher vergehen kann alsden Erwachsenen.