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Kinostart: 10. August Kinostart: 10. August: «Trennung mit Hindernissen»

Von Birgit Heidsiek 03.08.2006, 09:46
Gary Grobowski (Vince Vaughn) und Brooke Meyers (Jennifer Aniston) sitzen in dem neuen Kinoflim «Trennung mit Hindernissen» auf der gemeinsamen Couch weit auseinander (undatiertes Szenenfoto). (Foto: dpa)
Gary Grobowski (Vince Vaughn) und Brooke Meyers (Jennifer Aniston) sitzen in dem neuen Kinoflim «Trennung mit Hindernissen» auf der gemeinsamen Couch weit auseinander (undatiertes Szenenfoto). (Foto: dpa) Uip

Hamburg/dpa. - Als er keinerlei Interesse zeigt, ihr zuhelfen, bricht zwischen ihnen ein völlig banaler Streit aus, derjedoch ungeahnte Folgen hat. In der turbulenten Beziehungskomödie«Trennung mit Hindernissen» entfaltet der amerikanische RegisseurPeyton Reed («Girls United», «Down with Love ­ Zum Teufel mit derLiebe») einen handfesten Rosenkrieg, der Schritt für Schritteskaliert: verbissen, verletzend, verlustreich.

Die Idee zu dieser flotten Unterhaltungskomödie stammt von demHauptdarsteller Vaughn («Die Hochzeits-Crasher», «Mr. & Mrs. Smith»).Er hat gemeinsam mit den beiden amerikanischen Drehbuchautoren JeremyGarelick und Jay Lavender das Skript entwickelt und zeichnet mitseiner Firma Wild West Picture Show auch als Produzent für «Trennungmit Hindernissen» verantwortlich. «Mir sind als Schauspieler immerwieder Rollen in romantischen Komödien angeboten worden», sagtVaughn. «Doch diese Filme entsprechen nicht meinem Geschmack, weildie Menschen darin stets perfekt sind und merkwürdigenHandlungssträngen folgen, wie beispielsweise in sechs Tagen eineFreundin finden zu müssen.» Stattdessen zog er es vor, ein Paar auseinem ganz anderen Blickwinkel zu beleuchten. «Ich wollte eineGeschichte über den Niedergang einer Beziehung erzählen, die vollerunerwarteter Wendungen steckt.»

Für Vaughn stand von Anfang an fest, dass er selbst die männlicheHauptrolle in diesem Film spielt. Schon im Drehbuchstadium warAniston die Einzige, die er sich dafür als Filmpartnerin vorstellenkonnte. «Wir brauchten eine Schauspielerin, die über komödiantischesTalent verfügt, aber genauso gut auch in eine dramatische Rolleschlüpfen kann.» In «Trennung mit Hindernissen» durchlebt dieProtagonistin ein permanentes Wechselbad der Gefühle, das von Wut,Traurigkeit und Enttäuschung, aber auch von Sehnsucht, Zuneigung undHoffnung geprägt ist. «Mir hat auf Anhieb die Grundkonstellationdieser Story gefallen», sagt der Regisseur, «dass sich ein Paartrennt, obwohl beide sich noch lieben».

Während die attraktive Galerie-Angestellte ihren Partner mitständig wechselnden Verehrern zu provozieren versucht, zerrt er anihrem Nervenkostüm, indem er mitten im Wohnzimmer einen riesigenBillardtisch aufstellt und dort mit seinen Freunden lautstarke Partysfeiert. «Wir hatten großen Spaß bei den Dreharbeiten», verrätAniston. «Schon bei den Proben haben wir viel improvisiert und unsgegenseitig regelrecht die Bälle zugeworfen.» Mulmig war dem«Friends»-Star nur zumute, als sie eine Nacktszene drehen musste. «Eswar mir sehr unangenehm, splitternackt den Flur entlang zu gehen.Doch die Inszenierung hat perfekt funktioniert, diese Szene istwirklich witzig geworden.»

In «Trennung mit Hindernissen» bedient sich Reed unverhohlenbewährter Klischees, um den stereotypen Beziehungsalltag desungleichen Paares in einen erbitterten Geschlechterkampf abdriften zulassen. Diese tragikomische Beziehungskomödie kann es jedoch weder anWitz noch an Einfallsreichtum oder Glaubwürdigkeit mit Danny DeVitoslegendärem «Rosenkrieg» aufnehmen. Rigoros zementiert der Regisseurdas Männerbild des plumpen, baseballbegeistertenDurchschnittsamerikaners, der über so wenig Sensibilität verfügt,dass ihm sogar die zaghaften Versöhnungsversuche seiner verzweifeltenFreundin komplett verborgen bleiben. Mit geradezu kindischer Naivitätgenießt er zwischen Bierflaschen und Bowlingbahn die neu gewonneneFreiheit, was eine ganz zentrale Frage aufwirft: Was hat diesefeinfühlige Kunstkennerin überhaupt an diesem Mann gefunden?