Kino Kino: «Superman»-Star Christopher Reeve ist gestorben

New York/dpa. - Ein Krankenhaus im Kreis Westchester (US-Bundesstaat New York)hatte ihn in der vergangenen Woche wegen der Wundinfektion behandelt.Sie war an einer bei Gelähmten häufig auftretenden Druckstelleentstanden und hatte sich über seinen ganzen Körper ausgebreitet.Reeves Witwe bedankte sich in einer ersten Erklärung bei den Ärztenund Schwestern ihres Mannes sowie bei den «Millionen von Fans rund umden Globus, die meinen Mann über die Jahre hinweg geliebt undunterstützt haben».
Der frühere Filmstar hatte sich vor neun Jahren bei einemReitunfall den Hals gebrochen und war vom Nacken bis zur Fußspitzegelähmt. Doch statt sich seinem Schicksal zu ergeben, kämpfte Reevefortan für die Stammzellenforschung, die Querschnittgelähmten nachseiner Überzeugung einmal aus dem Rollstuhl helfen könnte.
Reeve sammelte Spenden, gründete eine Stiftung für Patienten mitRückgratverletzungen und verlangte bei den Vereinten Nationen in NewYork nach einer Konvention für die Rechte von Behinderten. Außerdemrichtete er zusammen mit seiner Frau Dana eine Informationszentralefür Forschungsergebnisse zur Therapie und möglicherweise auch einmalHeilung von Querschnittlähmungen ein.
Reeve selbst bekam mit eisernem Willen und einem strengenÜbungsprogramm wieder mehr Kraft in Armen und Beinen. Er lernte auch,wenige Stunden ohne Gerät allein zu atmen. «In der Lage zu sein, eineleichte Berührung zu spüren, ist ein solches Geschenk», sagte ereinmal der Zeitschrift «People». Nach einer Elektroschocktherapiekonnte er die Finger an seiner linken Hand und die Zehen an beidenFüßen wieder bewegen. Auch konnte er wieder fühlen, wenn jemandseinen Körper berührte, und er konnte warm und kalt unterscheiden.
Sein optimistisches Versprechen, am 50. Geburtstag wieder aufeigenen Beinen zu stehen, konnte Reeve allerdings nicht einhalten.Dennoch gab er sich nicht geschlagen: «Auch wenn mein Körper nichtmehr so funktioniert wie früher, Herz, Verstand und Seele sind davonnicht beeinträchtigt», sagte Reeve. Seine Erfahrungen hielt er in demBuch «Nothing is Impossible: Reflections on a New Life» (Nichts istunmöglich: Refexionen über ein neues Leben) fest.