Kino Kino: «Cloud Atlas» feiert Europa-Premiere in Berlin

Berlin/dapd. - Hunderte Fans hatten seit den Nachmittagsstunden am Potsdamer Platz ausgeharrt und jubelten den beiden Stars zu, die in dem mehrstündigen Filmspektakel mitwirken. Mit 100 Millionen Euro ist der Film die bislang teuerste Produktion in Deutschland.
„Cloud Atlas“ - ab 15. November im Kino - ist eine Adaption des Romans „Der Wolkenatlas“ von dem britischen Autor David Mitchell. Zu einem großen Teil wurde der Film in den Filmstudios in Potsdam-Babelsberg gedreht. Berry, die zur Premiere in einem schwarzen langen Abendkleid erschien, sagte über ihre Rückkehr nach Deutschland: „Ich liebe es, in Berlin zu sein. Es fühlt sich an, als käme man nach Hause.“
Auch ihr Filmkollege Hanks betonte, dass er sich in den Straßen von Berlin-Mitte während der Dreharbeiten gerne aufgehalten habe. Allerdings schien der 56-Jährige vom Regenwetter und den Temperaturen am Premieren-Abend nicht so überzeugt: Mit einem Augenzwinkern posierte er vor den Kameras betont fröstelnd. Hugh Grant, der ebenfalls zur Premiere erwartet worden war, hatte nach Veranstalterangaben abgesagt.
Zwtl.: Tykwer: „Hier ist die Heimat des Films“
Der knapp dreistündige Film ist ein Projekt von gleich drei Regisseuren: Die Macher der Matrix-Trilogie Lana und Andy Wachowski arbeiteten mit „Lola rennt“-Regisseur Tom Tykwer zusammen. Der Film hatte bereits seine Weltpremiere in Toronto. Für Tykwer war der Abend in Berlin aber bedeutsamer: „Hier ist es emotionaler und gleichzeitig auch natürlich schöner und wichtiger weil: Hier ist der Film gemacht worden. Hier ist die Heimat des Films.“
Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von 500 Jahren und erzählt die Schicksale von sechs Menschen, die trotz dieser Zeitspanne miteinander verbunden sind.
Die Schauspieler schlüpfen im Film in zahlreiche Rollen und tauchen in mehreren Zeitaltern auf. Was sie in einem möglichen früheren Leben einmal selbst gewesen sein könnte, kann sich Berry gut vorstellen: „Ich war wahrscheinlich eine Frau, die in ihrem ganzen Leben nur einmal verheiratet war“, sagte sie schmunzelnd.
Zwtl.: Hanks: „In Babelsberg zu arbeiten ist wie ein Traum“
Über die Arbeit in den Potsdamer Filmstudios sagte Hanks vorab im dapd-Interview: „Als Filmliebhaber in Babelsberg zu arbeiten ist wie ein Traum.“ All die großen deutsche Filme des Expressionismus seien dort entstanden. Es habe sich angefühlt, als ob er in die Fußstapfen von Fritz Lang getreten sei, ergänzte er am Premieren-Abend.
Bereits am Samstag waren Hanks und Berry in der Show „Wetten dass..?“ zu Gast - hatten sich danach aber irritiert über das Format geäußert. Auch auf dem Roten Teppich legte Hanks bei der Frage, ob er deutsche TV-Shows möge, noch einmal nach: „Ich mag alle deutschen TV-Shows, die kürzer als drei Stunden dauern.“