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Kindertrickfilm Kindertrickfilm: «Der kleine König Macius» kommt ins Kino

28.04.2004, 09:56

Leipzig/dpa. - Der Trickfilm «Der kleine König Macius» soll Kinderherzen bald auch im Kino begeistern. Die Fernsehserie frei nach Motiven des berühmten Märchenromans des polnischen Autors Janusz Korczak lief 2002 im Kinderkanal KI.KA von ARD und ZDF. Jetzt soll eine internationale Koproduktion den Zeichentrickfiguren den Weg auch auf die große Leinwand bahnen.

Der Vertrag für einen 70 Minuten langen Kinofilm werde in Kürze in Paris unterschrieben, sagte der Geschäftsführer der Saxonia Media Filmproduktionsgesellschaft, Hans Werner Honert, im «Leipziger Gespräch» der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Der Film soll Anfang des nächsten Jahres fertig sein. Im zweiten Quartal 2005 könnte er dann in die Kinos kommen.»

Die Saxonia, eine Leipziger Tochter der Münchner Bavaria und des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), hatte in Zusammenarbeit mit Studio 88 in Baden-Baden und Ellipse Deutschland 26 Folgen dieser Erfolgsserie produziert. Sie wird mit großem Erfolg auch ins Ausland verkauft. «Es ist wohl der einzige Kinderfilm, der sowohl in Israel als auch in arabischen Ländern im Fernsehen zu sehen ist», sagte Honert.

Auf der Kinoleinwand soll mehr Spektakel als auf dem TV-Bildschirm zu sehen sein. «Zum Teil gibt es eine 3-D-Animation», sagte Honert. Dennoch will der Saxonia-Chef unter den für einen solchen Film üblichen Kosten von etwa sechs Millionen Euro bleiben: «Wir liegen bei 3,5 Millionen.» Zu den Produktionspartnern gehören Studio Orange in Polen und Ellipsanime Frankreich. Geld kam unter anderen auch von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und dem Hessischen Rundfunk.

Nach den Worten Honerts will die Saxonia, die unter anderem für die ARD «Tatort»- und «Polizeiruf 110»-Krimis oder etwa die Krankenhaus-Serie «In aller Freundschaft» produziert, auch in den kommenden Jahren auf die Produktion von Spielfilmen nicht verzichten, in erster Linie aber als Koproduzent arbeiten. Eine besondere Aufgabe der europäischen Produzenten sieht Honert in der Entwicklung einer Filmdramaturgie, die sich auf dem gesamten Kontinent vermarkten lässt. «Filme mit hohem Budget können wir nur machen, wenn sie Zuschauer zwischen Spanien und dem Ural erreichen. Wir müssen einen gemeinsamen Stil finden wie die Amerikaner, deren Filme weltweit funktionieren», sagte Honert.

«Es geht nicht um Gleichmacherei. Die filmischen Erzählweisen können ruhig verschieden sein. Aber die dramaturgische Grundstruktur eines Films muss europaweit verständlich und akzeptabel sein», sagte der Geschäftsführer, der sich selbst auch als Regisseur und Autor einen Namen gemacht hat.