"Hape"-Jugendstreifen Kerkeling-Film stürmt die Kinocharts: Der Junge muss an die frische Luft

Halle (Saale) - Dieser pummelige Neunjährige mit dem komischen Talent verzaubert, der Erfolg von „Der Junge muss an die frische Luft“ nach dem gleichnamigen Buch von Hape Kerkeling belegt es. Warner Bros. Pictures Germany, Ufa Fiction und die Feine Filme Produktion freuen sich über den ersten Platz in den deutschen Kinocharts.
Seit dem Filmstart am ersten Weihnachtsfeiertag haben mehr als 800 000 Zuschauer mit dem kleinen Hans-Peter, aus dem ein großer Hape werden sollte, gelacht und geweint.
Für beides gibt es reichlich Anlass in der Tragikomödie von Oscar-Preisträgerin Caroline Link, die dem großartigen Kinderdarsteller Julius Weckauf ein Ensemble an die Seite gestellt hat, das ihn begleitet und trägt. Immerhin muss der Junge die psychische Erkrankung seiner Mutter spielend verkraften - bis zum bitteren Schluss. Es ist also ratsam, sich nicht nur mit Popcorn und Cola, sondern auch mit Zellstofftaschentüchern zu wappnen.
Zum Erstaunlichsten und Berührendsten an diesem Film, der voller Gefühl ist, aber nie kitschig wird, gehören die Ruhrpott-Landschaft zu Beginn der 1970er Jahre, in der er spielt - und die Wiedererkennbarkeit für einen, der seine Kindheit zeitgleich in der DDR verbracht hat.
"Der Junge muss an die frische Luft" kommt gut an
Zwischen den Lebenswelten der kleinen Leute in Recklinghausen und Bitterfeld oder einer Kleinstadt in Thüringen liegt gar nicht so viel, denkt man sich die Produktnamen auf den Werbeschildern weg. Der Krieg war noch nah. Die Geschichte von Opas Zehen, die ihm in Russland abgefroren sind, kennen alle aus den entsprechenden Jahrgängen.
Das Eierlikörchen ist bei jedem Anlass geflossen, hier wie dort. Die Schlager waren die gleichen. Chris Roberts trällert „Ich bin verliebt in die Liebe“, Cindy und Bert sind ebenso am Start wie die Oststars Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler. Auch die Westaffen mussten auf die Bäume, wenn der Wald gekehrt wurde.
Und über allem liegt die Sehnsucht nach Harmonie. In einer Welt, die nicht heil ist. Das muss hier gar keiner erklären. Man sieht und fühlt und schmeckt es beim Sehen.
Der Film läuft u. a. im Cinemaxx und Puschkino Halle, im Domstadtkino Merseburg und im UCI Günthersdorf (Nova Eventis).
(mz)