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Jugendschutz Jugendschutz: Rap-Songs landen auf dem Index

28.09.2005, 15:48

Bonn/dpa. - Die Bundesprüfstelle hat weitere deutsche Rap-Songs der Plattenfirma Aggro Berlin als «jugendgefährdend» auf den Indexgesetzt. Verboten worden seien vor allem wegen der sexuellenHerabwürdigung von Frauen das Hitalbum «Maske» von ErfolgsrapperSido, «Aggro Ansage Nr. 4» und «Vom Bordstein bis zur Skyline» von Bushido, sagte die Leiterin der Bundesprüfstelle fürjugendgefährdende Medien (BPjM), Elke Monssen-Engberding, am Mittwoch in Bonn. Die Indizierung werde an diesem Freitag im«Bundesanzeiger» veröffentlicht und damit rechtskräftig.

Die Prüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hatte bereitszuvor mehrere Songs und CDs des umstrittenen Hip-Hop-Labels Aggro Berlin auf den Index gesetzt. Erstmals traf der Bann jetzt auch direkt Paul Würdig alias Sido, der von vielen Jugendlichen als Anti-Held verehrt wird. Seit 2004 setzte die Bundesprüfstelle damit bisher zehn Titel aus dem «Gangsta-Rap» auf den Index.

Die CDs oder Musikvideos dürfen damit nur noch unter derLadentheke an mindestens 18-Jährige verkauft. Auch darf für dieAufnahmen und dürfen auch nicht mehr öffentlich beworben werden. Auch der Versand ist verboten. Allerdings sind die Werke seit einiger Zeit auf dem Markt und längst in den Händen von Kindern und Jugendlichen.

Wie bei früher beanstandeten Stücken würden auch bei den nunindizierten Songs Frauen überwiegend als «Nutte», «Schlampe» oder«Dreckstück» bezeichnet, erläuterte Monssen-Engberding. Außerdementhielten sie eine Mischung aus Sexualität und Gewalt. «Vielfachpropagieren die Künstler, dass sie ihre sexuellen Interessen notfallsmit Gewalt durchsetzen.» Ferner seien die Inhalte auch als«verrohend» einzustufen.