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"Jugendliebe" darf nicht fehlen "Jugendliebe" darf nicht fehlen: Ute Freudenberg wird 65 Jahre alt

Von Annett Gehler 11.01.2021, 07:00
Für Sängerin Ute Freudenberg war der Hit „Jugendliebe“ ein Glücksfall.
Für Sängerin Ute Freudenberg war der Hit „Jugendliebe“ ein Glücksfall. dpa

Weimar - Es ist einer der Kulthits des Ostens: Die „Jugendliebe“ ist fast immer dabei, wenn Ute Freudenberg auf der Bühne steht. „Es ist für mich ein ganz großer Glücksfall, dass ich so mit einem Lied in Verbindung gebracht werde“, sagt die Sängerin, die am Dienstag 65 Jahre alt wird. Wie es mit Auftritten weitergeht, ist für die Weimarerin ungewiss. „Ich habe seit elf Monaten keine Konzerte geben können, das ist unerträglich“, sagt die Sängerin.

„Ute Freudenberg ist stilistisch eine der vielfältigsten Ostkünstlerinnen - das macht ihr Image und ihre Qualität aus“, meint der Musikmanager Jörg Stempel, der im Auftrag von Sony das Erbe des staatlichen DDR-Musiklabels Amiga verwaltet. Entdeckt wurde ihr Gesangstalent allerdings mit einem Westsong, als sie mit 15 Jahren im Ferienlager „Mendocino“ anstimmte.

Ute Freudenberg: Musikhochschule und Gruppe Elefant

Es folgten ein Gesangsstudium an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar, Jahre mit der Rockgruppe „Elefant“ und der Hit „Jugendliebe“. Inzwischen blickt die Sängerin auf eine fast 50-jährige Karriere mit vielen Erfolgen zurück. kennt aber auch schwierige Zeiten. 1984 ging sie in den Westen, weil sie für sich in der DDR keine Zukunft mehr sah.

Freudenberg ließ alles zurück: Familie, Mann, Fans. Der erhoffte Durchbruch blieb ihr aber verwehrt. In ihren Düsseldorfer Jahren habe sie gelernt, sich für nichts zu schade zu sein, sagt sie. Als sie 1996 in ihre Thüringer Heimat zurückkehrte, habe sie zunächst auch in Einkaufszentren und vor Autohäusern gesungen.

„Ich habe mir seither wieder ein kleines, aber feines Publikum erarbeitet“, resümiert Freudenberg, die allein in Weimar lebt, wo sie Haus und Garten hat. Als eine von wenigen Schlagersängerinnen aus der DDR schaffte sie es gleichfalls bundesweit zu einem Bekanntheitsgrad. Ihr Duett mit dem westdeutschen Kollegen Christian Leis „Auf den Dächern von Berlin“ stürmte 2011 die Charts. Ihr bislang letztes Album „Ich weiß, wie Leben geht“ erschien 2019.

Zu ihrem 50-jährigen Bühnenjubiläum im nächsten Jahr will Freudenberg ein neues Album vorlegen. An ein Ende ihrer Karriere denkt sie noch nicht: „Ich habe den Wunsch, zum richtigen Zeitpunkt aufzuhören - aber der ist noch lange nicht in Sicht.“ (mz)