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Jubiläum Jubiläum: Schauspielerin Deborah Kerr wird 85 Jahre alt

Von Christoph Sator 29.09.2006, 06:21
Die britische Schauspielerin Deborah Kerr (aufgenommen im Dezember 1984) wird am 30. September 2006 85 Jahre alt. Sie war eine der ganz großen Damen von Hollywood. (Foto: dpa)
Die britische Schauspielerin Deborah Kerr (aufgenommen im Dezember 1984) wird am 30. September 2006 85 Jahre alt. Sie war eine der ganz großen Damen von Hollywood. (Foto: dpa) pa

London/dpa. - Sondern vor allem, weilin fast acht Jahrzehnten Oscar-Geschichte keine Frau so viel Pechhatte wie sie: Sechs Mal nominiert, kein einziges Mal gewonnen - bisihr Hollywood schließlich einen Ehren-Oscar fürs Lebenswerk verlieh.Am kommenden Samstag (30. September) wird sie 85 Jahre alt.

Einige Auftritte der gebürtigen Schottin, die mit 17 als Tänzerinbegann, sind heute Legende. Unvergessen ihr feuriger Kuss mit BurtLancaster in der Meeresbrandung in «Verdammt in alle Ewigkeit». Oderihre Rolle an der Seite von Yul Brynner in «Der König und Ich», alsder König von Siam trotz strengster Palastregeln dem Charme einerkleinen englischen Lehrerin erliegt. Gern wurde sie auch als stolzeRömerin besetzt, in Filmklassikern wie «Julius Cäsar» und «QuoVadis?», oder als Ordensschwester in «Der Seemann und die Nonne» .

Alles in allem sind es mehr als 50 Filme geworden. Am besten wirddavon vielleicht «Die große Liebe meines Lebens» in Erinnerungbleiben, einem der größten Hollywood-Schmachtfetzen mit dembritischen Traumpaar Deborah Kerr und Cary Grant. Darin sind diebeiden auf dem Empire State Building verabredet - bis sie auf dem Wegzum Rendezvous von einem Auto angefahren wird. Ihr Blick, wie sieerkennt, dass sie den Liebsten verpassen wird, sorgt bei jederFernsehwiederholung heute noch für viele Tränen.

In Hollywood galt die Britin als Inbegriff der Frau von Stil undEleganz, als Idealbesetzung für die saubere Romanze. Dass sie auchanders konnte, wurde - abgesehen von der Kuss-Szene in «Verdammt inalle Ewigkeit» - damals kaum registriert. Ins Bild der moralischenInstanz passte dann wieder, dass sie sich gegen Ende der wilden 60erJahre aus Hollywood verabschiedete - aus Abscheu vor Sex und Gewaltim Kino, wie ihre Biografen schreiben.

In der Branche löste das viel Bedauern aus. «Sie hatte niemalseinen schlechten Auftritt», schrieb der Autor Leonard Malton überihre Karriere. Auch die Filmpartner wurden des Lobes nicht müde.Robert Mitchum, mit dem sie drei Mal vor der Kamera stand,behauptete, dass man ihre Szenen an getrennten Orten drehen und dannim Studio zusammenschneiden könne, ohne dass die Zuschauer diesbemerkten - so groß sei die Übereinstimmung.

Bis Mitte der 80er Jahre war Kerr noch einige Male inFernseh- und Theaterproduktionen zu sehen. Seither ist es still umsie geworden. Die meiste Zeit verbrachte sie zusammen mit ihremzweiten Ehemann, dem deutsch-amerikanischen Schriftsteller PeterViertel, in Klosters in der Schweiz. Inzwischen ist sie jedoch anParkinson erkrankt. Deshalb hält sie sich nun des öfteren bei ihrenbeiden Töchtern in der britischen Heimat auf.