Jubiläum: Jubiläum: Heinz Rennhack probt am 75. Geburtstag für neues Theaterstück

Berlin/dapd. - Aber nun kommt es doch anders,denn das Theater hat zur Gratulationscour geladen. Er verstehenicht, warum vor runden und halbrunden Geburtstagen plötzlich alleverrückt würden, sagt Rennhack. An diesen Tagen passiere doch nichtsBesonderes.

Bedeutsamer ist für ihn, dass einen Monat später, am 5. April,die «Loriot»-Premiere über die Bühne gehen soll. Rennhack hat Viccovon Bülow selbst erlebt, als er in dessen Film «Pappa ante Portas»mitspielte. Er wolle ihn in dem Stück aber nicht kopieren, sondernhabe seine eigene Art der Darstellung, sagt Rennhack imdapd-Gespräch. Wenn er innerhalb von zwei Stunden von einer Figur indie andere schlüpfe, wolle er die Zuschauer «verblüffen».

Zwtl.: Ausbildung zum Opernsänger

Dass er mal Schauspieler werden würde, deutete sich bei Rennhackfrüh an. «Als ich sieben oder acht Jahre alt war, habe ich malaufgeschnappt, wie Erwachsene über mich gesagt haben, 'Der Kleinemuss unbedingt mal zum Theater'. Das hat mich angestachelt», erzähltder in Danzig geborene Künstler.

Zunächst lernte er allerdings Tischler und arbeitete auch von1954 bis 1959 in diesem Beruf. Im Kirchenchor wurde man auf seineStimme aufmerksam und schließlich landete er an der Hochschule fürMusik in Dresden, wo er 1964 das Diplom im Fach Operngesang erhielt.

Schon an der Hochschule sei ihm aber klar geworden, dass er keingroßer Opernsänger werde. Dazu sei seine Stimme zu klein, sagtRennhack. Dagegen standen die Zeichen für eine Regisseur-Laufbahn.Als ein Regie-Professor für längere Zeit ausfiel, übernahm Rennhackdessen Unterricht in den höheren Studienjahren.

Zwtl.: Im Westen geht seine Karriere weiter

Seine erste Anstellung in Dresden wurde dann «Regieassistent mitSpielverpflichtung». Sein erster Sprechauftritt mit zwei Sätzenbahnte ihm den Weg für die Schauspielerei. Rennhack trat in Dresdenin Operetten und Musicals auf und wurde schließlich für dasFernsehen entdeckt. Er spielte unter anderem in Filmen wie «AberVati!» sowie den Kinderfilmen «Spuk im Hochhaus» (1982) und «Spukvon draußen» (1987) mit. Populär wurde er vor allem durchRevue-Auftritte im Berliner Friedrichstadtpalast, in derSamstagabendshow «Ein Kessel Buntes» und durch eigene TV-Sendungenwie «Wieder mal Heinz Rennhack» oder «Der Wunschbriefkasten».

Heiterkeit zu vermitteln wurde für ihn in der DDR angesichts derRestriktionen aber schließlich unerträglich, und so kehrte er nacheinem Auftritt in Westberlin nicht mehr zurück. Im Westen merkte erschnell, «wo ich hier bin». Aber er schlug sich durch, feierteErfolge unter anderem am Theater am Kurfürstendamm und bekam immerwieder Fernsehrollen. Über zu wenig Angebote muss Rennhack, der auchmit eigenen Programmen durch die Republik tourt, nicht klagen.

Zwtl.: Privat genießt er das einsame Dorfleben

Entspannung findet Rennhack in einem kleinen Dorf inSchleswig-Holstein, in dem er seit vielen Jahren mit seiner Frauwohnt. Er absolviert regelmäßig sein Fitnessprogramm und «ansonstenpasst meine Frau auf mich auf», verrät Rennhack. «Aber so richtigwach werde ich immer erst auf der Bühne.»