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Journalismus Journalismus: Leipziger Medienstiftung vergibt Medienpreis

13.10.2011, 12:20

Leipzig/dapd. - Sie hätten sichtrotz persönlicher Einschränkungen für die Pressefreiheiteingesetzt, teilte die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig amDonnerstag zur Begründung mit.

Neben dem russischen Enthüllungsreporter Oleg Kaschin und demtunesischen Journalisten Fahem Boukaddous gehört zu den Preisträgeraktuell auch Fernsehreporter Stefan Buchen, der für die ARD ausKrisenregionen der Welt berichtet.

Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis wurde erstmals 2001von der Stiftung vergeben. Geehrt werden können Journalisten,Verleger und Medien, die für Meinungs- und Pressefreiheit eintreten.Der Preis soll auch die Erinnerung an die friedliche Revolution 1989in der DDR wach halten. Eine der zentralen Forderungen derDemonstranten war die Pressefreiheit.

Kaschin wurde nach den Angaben Ende 2010 vor seiner MoskauerWohnung überfallen und brutal zusammengeschlagen. Trotz diesesEinschüchterungsversuchs berichte er weiter mutig über Missstände inseinem Heimatland, hieß es. Kaschin selbst gab an, er wolleerreichen, dass in Russland über die von ihm aufgegriffenen Themennachgedacht werde. Er hoffe, dass durch den Preis auch dieErmittlungen gegen die Täter forciert würden, die ihn überfallenhätten.

Symbolfigur der Jasminrevolution

Boukaddous gilt als eine Symbolfigur der Jasminrevolution inTunesien in diesem Frühjahr. Bereits Jahre vor dem politischenUmbruch hatte der Journalist kritisch über Unterdrückung undRepressalien des Regimes berichtet. Auch nach Verurteilung und Hafthatte er nach Angaben der Stiftung weiter offen Ungerechtigkeitenangesprochen. Die immer noch schwierige Situation in Tunesienbrauche engagierte Demokraten wie ihn, hieß es.

Der 42-jährige Auslandsjournalist Buchen erhält die Ehrung fürseine Berichterstattung aus Brennpunkten wie Libyen, Afghanistanoder dem Irak. Der Reporter scheue keine Gefahren, um der Welt dastatsächliche Geschehen zu zeigen, sagte Stiftungsvorstand StephanSeeger. «Wir freuen uns sehr, dass die Jury nach vielen Jahren auchwieder einen deutschen Journalisten ausgewählt hat.»